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Was darf es denn sein?

Portrait von Marie

Autor:
Marie

Rubrik:
orientieren

13.08.2023

Was willst du nach deinem Abschluss machen? Willst du studieren? Was denn genau? Weißt du auch schon, wo? Was willst du mit dem Studium anfangen? Das habe ich von meinen Stufenkamerad*innen und meinen Studien- und Berufsorientierungslehrer*innen oft gehört.

Lange Zeit hatte ich mich auf ein Studium als Übersetzerin festgefahren, und dachte, dass ich nach meinem Abitur unbedingt studieren gehen müsste. Weil das die meisten so machen. Bis mir meine beste Freundin zeigte, dass es auch anders geht. Ich habe sie gefragt, was sie denn nach dem Abitur vorhabe, so, wie man das unter Freundinnen ab und zu macht. Da sagte sie mir, dass sie ein Freiwilliges Jahr machen wolle. Meine Antwort damals: Was genau ist das denn? Da habe ich noch nie von gehört. Zum Glück nahm sie sich die Zeit, mir alles in Ruhe zu erklären.

Beim Freiwilligen Ökologischen Jahr, oder auch kurz FÖJ, arbeitet man ein Jahr lang freiwillig (natürlich gibt es auch Lohn, nur eben nicht so viel) an seiner Einsatzstelle, und hat nebenbei auch Bildungsseminare, die sich auf Umweltbildung und die Stärkung des Miteinanders konzentrieren. Wie ein FSJ, nur für die Naturverbundenen. Aus reiner Neugier habe ich mich auf der Seite des FÖJs in Deutschland umgesehen und bin direkt auf ein paar Stellen gestoßen, auf denen so ein Freiwilligendienst verlockend klang. Ein Jahr in der Natur, mit Tieren, Pflanzen oder Menschen arbeiten, und dabei noch Bildungsseminare, die das ein oder andere Abenteuer versprechen. Wer würde da schon Nein sagen? Schon länger hatte ich auch im Hinterkopf behalten, irgendwann mal irgendwas mit Tieren oder Pflanzen machen zu wollen. Da kam diese Möglichkeit natürlich wie gerufen. Aber erstmal hieß es warten, denn zu diesem Zeitpunkt waren die Bewerbungen noch nicht offen, und so hatte ich Zeit, mich noch mal in Ruhe damit auseinanderzusetzen.

Ab dem Besuch auf der Internetseite stand für mich fest: Das ist das, was ich nach meinem Abitur machen will! Und so schloss ich mich meiner besten Freundin in ihren Plänen an. Damals wusste ich noch gar nicht, dass es mich am Ende in ein ganz anderes Bundesland verschlagen würde, und dazu noch auf eine Stelle, bei der ich dachte, dass ich niemals eine Chance hätte. Seitdem sage ich, wenn jemand fragt, wie ich auf das FÖJ gekommen bin, immer dasselbe: Das war so eine komische Kette zwischen uns. Erst hat die Schwester meiner besten Freundin ihr FÖJ gemacht, dann wollte das meine beste Freundin auch und am Ende hat sie es mir erzählt.

In den nächsten Monaten von Februar bis März folgte das Schreiben unzähliger Bewerbungen in die verschiedensten Bundesländer, und natürlich auch die Vorbereitungen auf das anstehende Abitur. Natürlich gab es Bewerbungsgespräche, und nicht zu allen wurde ich eingeladen. Zum Teil gab es auf manchen Einsatzstellen so viele Bewerbungen, dass ich von vornherein ausselektiert wurde und mir was anderes suchen musste. Ein Glück, dass ich mehrere Stellen angeschrieben hatte! (Merkt euch das: Schreibt immer an mehrere Stellen Bewerbungen!) Das erste Bundesland, was mit dem Bewerbungsverfahren startete, war Bayern. Zwei Gespräche hatte ich hier und bei einer Stelle wäre ich sogar fast zum Probearbeiten angetreten, die ich aber wegen fehlendem Führerschein dann doch nicht bekam.

Dann standen aber auch schon meine Abschlussprüfungen an, sodass ich kaum Zeit hatte, mir darüber Gedanken zu machen. Wie es weiterging, erfahrt ihr in meinem nächsten Blog …