Rubrik:
studium
16.12.2024
Autor:
Anni
Rubrik:
studium
16.12.2024
Normalerweise bin ich in meinem Alltag viel in der Universität, sitze an meinem Schreibtisch, verbringe Zeit mit meiner WG oder mach es mir in meinem Bett gemütlich. Aber in der letzten Woche war das anders. Ich hatte das Glück, im Rahmen eines Uni-Projekts für eine Woche am Bergwaldprojekt teilnehmen zu dürfen. Hintergrund war eine umweltpsychologische Case Study, die wir als Vorbereitung auf unsere Bachelorarbeit durchgeführt haben. In meiner Gruppe wurde bei Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit und ohne Bergwaldprojekt das Bewusstsein der Abhängigkeit von Natur per Fragebogen untersucht. Weil eine andere Gruppe auch bei uns ein psychologisches Konstrukt über das Bergwaldprojekt hinweg untersucht hat (Dankbarkeit gegenüber der Natur), durften wir aktiv an dieser besonderen Woche teilnehmen. Unser Standort war Forbach im Nordschwarzwald (eine Gemeinde mit über 90 Prozent Wald) und wir haben viele verschiedene praktische Naturschutzarbeiten durchgeführt.
Am ersten Tag durften wir auf einer Streuobstwiese verschiedene Obstbäume pflanzen, was sehr viel Spaß gemacht hat – es war tatsächlich auch das erste Mal, dass ich überhaupt Bäume gepflanzt habe. In den nächsten Tagen haben wir oft mit Astscheren und kleinen und großen Sägen genau das Gegenteil gemacht: nämlich Bäume gefällt oder bereits gefällte Bäume zerkleinert und verbrannt. Erst mal war ich etwas überrascht, aber auch das Fällen von Bäumen ist eine Praktik im Naturschutz. Es geht darum, wieder mehr Biodiversität herzustellen. An einem Tag haben wir beispielsweise junge Fichten und Douglasien gefällt, damit wieder mehr Platz für Tannen und Kiefern ist. Nach diesem Tag konnten wir treffsicher verschiedenste Nadelbäume bestimmen und den wunderbar zitronigen Duft der Douglasie werde ich so schnell auch nicht mehr vergessen. An einem anderen Tag waren wir an einem verschneiten Steilhang und haben einen sehr langen Drahtzaun entfernt und sind dabei auf einen ebenso langen vergessenen Plastikzaun gestoßen, der schon komplett eingewachsen war. Mit unserem Werkzeug ausgestattet haben wir uns durch das Dickicht gekämpft, bis wir endlich den Wald von diesem Müll befreien konnten.
Trotz der Kälte, teilweise nasser Füße und der starken körperlichen Beanspruchung (acht Stunden praktische Arbeit pro Tag) hatten wir doch eine tolle und erfüllende Woche in der Natur und ich bin auch sehr dankbar für die ganzen Menschen, die diese Woche wirklich unvergesslich gemacht haben.
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