Rubrik:
orientieren
21.05.2021
Autor:
Jonah
Rubrik:
orientieren
21.05.2021
Mein kleiner Bruder ist ein ganzes Stück jünger als ich – 12 Jahre, um genau zu sein, und deshalb passe ich auch immer mal auf ihn auf. Meistens bin ich mit ihm dann zuhause und spiele ein Spiel mit ihm, letzte Woche musste ich aber in die Stadt, um etwas einzukaufen. Wenn ich in die Stadt gehe beeile ich mich meistens und gehe zügig. Er geht lieber langsam und bleibt überall stehen, wo es für einen Fünfjährigen interessant ist; und das ist natürlich einiges. Für den Weg in die Stadt brauchten wir dann anstatt 15 Minuten schon knapp eine halbe Stunde. Mir gefiel das nicht ganz so gut, schließlich hatte ich an dem Tag noch mehr vor und ich wollte nicht in Zeitnot kommen. In der Stadt wurde es mit ihm natürlich nicht besser. Baustellen, Geschäfte, Hunde, Enten und so viele verschiedene Menschen und Kinder waren für meinen Bruder einfach nur aufregend. Als ich gerade wieder anfangen wollte mich daran zu stören, dass wir nicht in meinem gewohnten Gang vorwärtskommen, überlegte ich es mir anders. Ich versuchte meine Sichtweise mal ein wenig zu ändern und etwas mehr wie ein Fünfjähriger mein Umfeld wahrzunehmen. Dadurch war mir nicht mehr alles egal und der Gedanke, so schnell wie möglich von A zu B gelangen, rückte in den Hintergrund. Für mich persönlich ist die Innenstadt immer noch nicht der schönste Ort, aber zum Beispiel der Fluss, der diese durchquert war es wert, ihm ein bisschen mehr Aufmerksamkeit zu schenken als sonst. Immer wieder konnte ich den ein oder anderen Fisch entdecken. Aber auch das Wahrnehmen der ganzen verschieden Menschen war spannend und vor allem interessant. So ging ich nun mit meinem kleinen Bruder ganz entspannt nach Hause. Mir machte es sogar mehr Spaß als sonst und besser ging es mir damit auch. Schnell in die Stadt und wieder zurück zu hetzen ist einfach kein schöner Zeitvertreib. Und obwohl ich erst dachte, ich werde an dem Tag nicht mehr alles rechtzeitig erledigen können, passte noch alles perfekt in meinen Zeitplan. Vielleicht muss ich öfter mal auf meinen kleinen Bruder achten, er kann mir bestimmt noch mehr Dinge wieder nahe bringen, die ich bereits vergessen habe.
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