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Schülerleben live: Frühlingsspaziergänge

Ein Porträt-Foto von Han

Autor:
Han

Rubrik:
orientieren

22.04.2020

Vor Kurzem hat mir eine Freundin in einem Brief geschrieben, dass ich, wenn es mir nicht gut geht, an den Frühling denken soll. Ich, als große Herbst- und Winterverfechterin, wusste damit ehrlich gesagt erstmal wenig anzufangen. Bis ich ein paar Tage später spazieren gegangen bin. Es war der erste richtige schöne Frühlingstag. Ich bin nur mit meiner Kamera los, in Hoodie und Jeansjacke – für mich ein Zeichen, dass der Winter vorbei ist.
Normalerweise höre ich beim Spazierengehen immer Musik, aber das habe ich dieses Mal nicht getan und es hat sich angefühlt, als würde ich ein bisschen von innen heilen. Wie meine Freundin es mir gesagt hatte, musste ich an den Frühling denken und nicht nur das, ich habe ihn auch gefühlt.
Durch diesen Spaziergang ist mir aber auch wieder bewusst geworden, warum ich das Spazierengehen immer so geliebt habe und gehe seitdem wieder viel öfter raus, laufe einfach los, irgendwo ins Grüne und schaue, wo ich rauskomme. Häufig kommt meine Schwester mit und wir unterhalten uns dabei, machen Fotos oder genießen einfach nur die Sonne auf unseren Gesichtern.
Ich lebe in einem relativ kleinen Dorf und rund herum sind überall Wälder und Felder, die erste etwas größere Stadt ist etwa eine einstündige Autofahrt entfernt. Demnach lebe ich also eigentlich in der perfekten Umgebung, um Spaziergänge zu machen und in den letzten Wochen habe ich auch den ein oder anderen neuen Ort entdeckt. Manchmal stehe ich auf einer neu entdeckten Anhöhe und schaue auf das Dorf, in dem ich mein ganzes Leben verbracht habe und denke darüber nach, dass ich es in ein einem guten Jahr wahrscheinlich verlassen werde.
Einerseits macht mich das traurig, aber andererseits freue ich mich auch schon, neue Orte zu entdecken. Egal wo, ich bin mir sicher, dass Spaziergänge, gerade jetzt im Frühling eine gewisse heilende Wirkung haben und kann es nur jedem empfehlen.