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Schülerleben live: Kein Ende in Sicht

Ein Porträt-Foto von Emma

Autor:
Emma

Rubrik:
orientieren

10.05.2021

Dass Corona das Leben lahm legt, ist nichts Neues, jedoch fällt mir in den letzten Wochen auf, wie eintönig zurzeit alles ist. Es passiert nichts mehr außer die täglichen neuen Coronazahlen und Inzidenzwerte, über die man noch reden kann, die ewigen Diskussionen, welche Maßnahmen Sinn machen und welche nicht, obwohl man schlussendlich doch ganz genau weiß, dass man nichts ändern kann. Man redet vielleicht noch über die Klausuren, die geschrieben werden und den Geburtstag eines Freundes, den man jetzt schon zum zweiten Mal nicht feiern kann. Ansonsten passiert nichts. An Silvester, als wir nicht zusammen feiern konnten, war unsere Hoffnung noch, dass sich die Lage doch spätestens im April wieder entspannen wird und wir zumindest einen Teil unseres Lebens wiederbekommen würden. Jetzt wissen wir, dass wir uns damals ziemlich verschätzt haben. Noch immer passiert und bewegt sich wenig, außer einige Zahlen, die mal steigen und mal fallen. Langsam bemerke ich bei immer mehr Menschen eine traurige Resignation. Seit einem halben Jahr herrscht Lockdown, der kaum etwas zu nützen scheint. Gerade in unserem Alter ist es frustrierend, so viel Zeit zu verpassen. Die guten Vorsätze aus dem letzten Frühjahr, als alle die Zeit zuhause noch sinnvoll nutzen wollten, ist irgendwie auch vorbei. Alle warten nur noch. Warten auf das Ende oder zumindest den Tag an dem wir uns wieder mit mehr Menschen treffen können oder etwas anderes als Spazierengehen oder Wandern ist. Doch gleichzeitig weiß niemand wie lange wir eigentlich noch warten müssen. Wie soll nur der Sommer werden? Sechs Wochen Ferien allein zuhause? All das soll keine Beschwerde sein, sondern nur eine bloße Feststellung von Tatsachen, die sich um mich herum abspielen. Wozu sollte man sich auch aufregen? Niemand kann etwas ändern. Alles scheint anstrengender als sonst. Vor ein paar Stunden haben wir noch im Unterricht darüber gesprochen, dass zurzeit die Motivation für so ziemlich alles fehlt und der fehlende Ausgleich durch Hobbys und Freunde treffen, sich langsam auch in den schulischen Leistungen bemerkbar macht. Ohne zu betonen, dass ich es natürlich verstehen kann, dass mit allen Mitteln das Coronavirus bekämpft werden muss, kann ich das alles aber auch nicht stehen lassen. Verständlich ist es natürlich, dass gewisse Maßnahmen getroffen werden müssen und doch wäre es schön zu wissen, wann das alles endlich ein Ende hat. Aber das kann wohl niemand sagen.