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Schülerleben live: Lesen - ein besonderes Hobby

Ein Porträt-Foto von Emma

Autor:
Emma

Rubrik:
orientieren

05.07.2021

Ich liebe Bücher und das schon seitdem ich denken kann. Eine meiner Tanten erzählte einmal, ich wäre das einzige Kind in der Familie gewesen, das sich regelmäßig von ihr vorlesen lassen wollte. Schon damals fand ich es toll, die Geschichten zu verfolgen und zu hören, was mit den Personen in den Büchern passiert. Als ich dann lesen konnte, begann ich immer mehr selber zu lesen und entdeckte mit etwa zehn Jahren die Werke der klassischen Weltliteratur für mich. Mit Begeisterung und Bewunderung las ich Romane von Charles Dickens, Jules Verne und vielen anderen. Nach und nach lernte ich immer neue Autoren kennen und faszinierte mich zum einen für die Geschichten, die sie schrieben, aber auch für diese unglaublich großartige Art zu schreiben und Dinge, Ereignisse und Menschen zu beschreiben. Ich sehe mittlerweile die große Kunst, die hinter dem Formulieren dieser Sätze steckt. Für die Menge an Literatur, die ich noch unbedingt lesen will, fehlt mir leider so oft die Zeit und ich komme nicht so hinterher, wie ich es gerne würde. Am schönsten ist es, wenn ich mich bei sonnigem Wetter und warmen Temperaturen nach draußen unter die große Linde in unserem Garten zu setzten und mich in einer der vielen Geschichten verliere.

Ich kenne auch Menschen, die keine Freude an guten Büchern haben – oft weil es ihnen zu langweilig ist, sich auf die vielen Buchstaben und Satzzeichen zu konzentrieren und sie zu Wörtern und Sätzen zusammenzusetzten. Viele beschäftigen sich lieber mit sozialen Medien, denn hier kann man sich einfach berieseln lassen. Entweder indem man Videos schaut und lediglich den Titel lesen muss, oder indem man kurze Beiträge liest, bei denen die wichtigen Informationen in möglichst wenigen Sätzen gebündelt werden. Einen Roman oder ein Drama zu lesen ist da schon deutlich anspruchsvoller, denn man muss die Strukturen und Beziehungen in solchen langen Geschichten miteinander verbinden. Gleichzeitig erfordert es eine ganze Menge Vorstellungskraft, die Ereignisse bildlich im Kopf geschehen zu lassen. Dabei erschafft man sich ein eigenes Bild vom Aussehen der Figuren und der Beschaffenheit der Handlungsorte. Das ist natürlich anspruchsvoller, als alles kurz und knapp geliefert zu bekommen.

Natürlich ist es jedem selbst überlassen, wie er seine Zeit verbringen möchte, aber mir persönlich bringen fünf Minuten mit einem Buch in der Hand meist mehr als eine Stunde im Internet. Gerade die Kreativität ist in meinen Augen ein großer Vorteil daran, einen Roman zu lesen, denn obwohl der Autor uns eine Geschichte und Charaktere liefert, die er sich ausgedacht und nach seiner Vorstellung geformt hat, bleibt dem Leser ein gewisser Spielraum indem er sich selbst seinen Teil zu der Erzählung hinzudenken kann. Man lernt neue Menschen kennen, die man bis dahin nicht gekannt hat und erlebt mit ihnen zusammen ein Abenteuer. Das ist wohl der größte Vorteil an einem Roman: Man kann alleine sein, ohne sich alleine zu fühlen. Man fühlt und erlebt mit den handelnden Figuren.