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Studieren im Ausland: Die Küstentour

Blogger David mit einem Pappschild, auf dem MADRID steht.

Autor:
David

Rubrik:
studium

12.05.2022

Schon zu Beginn des Sommersemesters habe ich bereits voller Erwartung auf den April geblickt. In Spanien gibt es im Vergleich zu Deutschland keine vorlesungs- und klausurfreie Zeit im Übergang vom Wintersemester zum Sommersemester. Dafür hat man im Sommer eine lange Zeit ohne Verpflichtungen und auch Ostern wird ausgiebig gefeiert. Und um genau die knappen zwei Wochen Osterferien Mitte April geht es hier. Geplant hatte ich nichts Konkretes, aber mir war von Beginn an klar, dass ich in dieser Zeit keinen Besuch in Valencia begrüßen möchte, sodass ich Zeit für eigene Unternehmungen haben kann.

Wie das Schicksal so möchte, wurde ich kurz vor Ferienbeginn von einem Freund gefragt, ob ich nicht zusammen mit ihm und einem Arbeitskollegen eine Radtour unternehmen würde. Eigentlich war das gar nicht auf meinem Radar, doch war mir schnell bewusst, dass es genau das ist, was ich machen wollte, ohne es davor zu wissen. Konkret ging es von Valencia nach Alicante entlang der Küste was mir im ersten Moment etwas Respekt eingejagt hat. 270 Kilometer und überraschend viele Höhenmeter für eine Küstentour. Zudem blieb mir lediglich eine Woche Vorbereitungszeit. Ich musste mich wohl oder übel auf meine Grundfitness und mein Alter verlassen, das mir dann doch noch einiges verzeiht. Nach kurzer Planphase hatte ich alles Nötige beisammen, das Rad war gemietet und der Rucksack voll mit Riegeln, Energiegels und einer Menge Bananen (die natürlich nur für den ersten Tag eingeplant waren).

Tag eins war direkt eine Strecke von 115 Kilometern und glücklicherweise flach bis zum Ziel. Auch der Wind spielte in unsere Karten, sodass wir planmäßig am Ziel ankamen und als Belohnung natürlich direkt eine Paella genießen konnten. Tag zwei war wohl der härteste, da nun das Auf und Ab von Bucht zu Berg entlang der Küste begann. Doch die Aussicht auf das beständig rauschende Meer, das sonnige Wetter und die Vielzahl an hübschen Küstendörfern sorgten dafür, dass wir gut vorankamen und am Ende in Benidorm, bekannt als Kolonie der Briten, unterkamen. Wir feierten zwar am Abend ein bisschen den Geburtstag meines Kumpels, aber mit der allgemeinen Saufstimmung der Touristen konnten und wollten wir nicht mithalten. Immerhin hatten wir am nächsten Tag noch etwas vor. Sehr eindrücklich waren auch die Elektrorollstühle, welche den Straßenrand in der ganzen Stadt säumten. Leider waren sie kein Zeichen besonderer Inklusivität, sondern nur das Fortbewegungsmittel der Wahl für die stark übergewichtigen Touristen…

Für uns wurde aber langsam klar, dass aufgrund der Ferien die Übernachtungspreise in unserer Zielstadt Alicante zu hoch sein werden und zusätzlich waren auch keine Zugtickets mit Rad verfügbar. Also musste umgeplant werden und aus den 270 Kilometern wurden schnell 360. Wie wir das überlebt haben, kannst du im nächsten Beitrag erfahren.