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Studieren im Ausland: Ein wenig wie Schule

Foto von abi>> Bloggerin Marie

Autor:
Marie

Rubrik:
studium

18.01.2019

An der Uni in Taiwan merkte ich, wie sehr ich mich bereits an das deutsche Hochschulsystem gewöhnt hatte: Studien- und Prüfungsordnung, Statistikklausuren und Hausarbeiten – all das war mir vor zwei Jahren noch fremd. Nach vier Semestern in Bonn sind mir diese Dinge aber so vertraut, dass ich beinahe überrascht war, wie anders es in Taiwan läuft.
Der größte Unterschied: In Taiwan gibt es „mündliche Noten“, wie wir sie aus der Schule kennen. Jeder Dozent kann selbst entscheiden, wie sich die Endnoten, die wir pro Seminar bekommen, zusammensetzen: Für einige bedeutet das, dass zur Hälfte die mündliche Mitarbeit sowie ein Referat und zur anderen Hälfte die Hausarbeit am Ende des Semesters zählen. In anderen Seminaren kommen noch weitere Faktoren hinzu. Für mich ist das neu: In Bonn mussten wir zwar auch eine Studienleistung wie einen Essay oder ein Referat erbringen, um zur Prüfung zugelassen zu werden. Dass diese benotet wird und relevant für meine Endnote ist, kannte ich bisher noch nicht.
Ein weiterer Unterschied: Das Verhältnis zwischen Professoren und Studierenden empfinde ich als persönlicher. Als mich ein Professor mit meinem Vornamen ansprach, habe ich gar nicht darauf reagiert. In Deutschland werden wir schließlich gesiezt. Mir gefällt diese vertraute Atmosphäre aber gut. Die Professoren sind offener und erzählen zum Beispiel, woran sie selbst gerade forschen. In Bonn wusste ich das bei den meisten meiner Dozenten nicht: So richtig neugierig auf die Forschung bin ich deshalb auch erst hier geworden!