zum Inhalt

Studieren im Ausland: Grenzen in Europa und Taiwan

Foto von abi>> Bloggerin Marie

Autor:
Marie

Rubrik:
studium

12.02.2019

In den vergangenen Jahren haben Grenzen für mich immer eine Rolle gespielt: Ich habe mich in Bonn viel für europäische Themen eingesetzt und zum Beispiel mit Schülern während Workshops über den Schengen-Raum und die offenen Grenzen gesprochen. In Taiwan ist das ganz anders: Der Inselstaat hat naturgemäß keine Landesgrenzen, auch wenn das chinesische Festland und die südlichen Inseln Japans nicht weit entfernt sind.
Von Bonn aus kann ich in wenigen Stunden mit dem Zug nach Paris fahren, auch nach Prag ist die Verbindung nicht schlecht, und nach Maastricht fahre ich nicht weit von Aachen aus. Als ich in meiner Schulzeit zum Schüleraustausch in Polen war, sind wir mit dem Zug zuerst nach Berlin, dann nach Warschau und schließlich in die Kleinstadt, in der wir zur Schule gegangen sind, gefahren. Wenn ich das in Taiwan erzähle, staunen viele: Hier verreist man nicht mit dem Zug. Wer noch nie geflogen ist, hat somit auch das Land noch nie verlassen.
Seit vergangenem Sommer bin ich stellvertretende Chefredakteurin von treffpunkteuropa.de, einem mehrsprachigen Online-Magazin. Mir kam daher die Idee, etwas über Grenzen zu schreiben. Wochenlang habe ich mich mit Bekannten und Freunden aus ganz Europa ausgetauscht, um Geschichten zu sammeln, die sich an den Außengrenzen der EU abspielen: Eine Bekannte, die ich vor einigen Wochen auf einer Konferenz kennengelernt habe, erzählte mir zum Beispiel vom Wandern in der Ukraine, und ein Freund berichtete von seinem jährlichen Familienurlaub in Albanien.
Mir ist dabei klar geworden, dass ich zwar innerhalb der EU schon viel Zug gefahren bin, aber noch nie mit dem Zug, dem Bus, dem Auto oder sogar zu Fuß eine EU-Außengrenze überquert habe. Daher mein Plan: Irgendwann möchte ich einmal selbst in den Karpaten wandern gehen! Denn das Gebirge verbindet gleich mehrere Länder Europas miteinander.