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Studieren im Ausland: Karaoke

Foto von abi>> Bloggerin Marie

Autor:
Marie

Rubrik:
studium

14.05.2019

Bevor ich nach Taiwan gekommen bin, habe ich in meinem Reiseführer einiges über das Land gelesen, was mir etwas klischeehaft vorkam: Karaokebars zum Beispiel. Angeblich sollten die in Taiwan der absolute Hit sein. So ganz konnte ich mir das nicht vorstellen.
Vom Gegenteil wurde ich aber schon bei meiner Ankunft überzeugt: Der Hauptbahnhof von Taipeh hat nämlich sogenannte Karaoke-Boxen. Das sind kleine Zellen, die inmitten von Anzeigetafeln und Ticketschaltern stehen. Im Inneren kann man sich dann Songs aussuchen, bekommt ein Mikro und auf dem Bildschirm vor den schmalen Stühlen wird der Songtext angezeigt.
Wie wichtig Karaoke in Taiwan ist, habe ich aber erst verstanden, als wir mit dem Bus nach Hualien fuhren, einer Stadt an der Ostküste. Die Reise hatte eine Studierendenvereinigung organisiert, sie hatten auch den großen Reisebus gemietet. Und der hatte natürlich ein Karaoke-System: Ganz selbstverständlich holte der Busfahrer Mikros aus einer Box neben seinem Sitz und schaltete die Bildschirme über den Sitzen ein. Aus einem Katalog konnten wir dann die Songs wählen, die wir singen wollten.
Das ist aber noch nicht alles: Taipeh hat außerdem riesige Karaokebars, die so ganz anders sind als die, die ich aus Deutschland kannte. Dort sind es meist normale Bars mit einer Bühne, auf der ein paar besonders Mutige singen. Um der Schüchternheit entgegenzuwirken, ist es in Taiwan gar nicht notwendig, vor Publikum zu singen. Stattdessen mietet man in den Karaokebars ein voll ausgestattetes Zimmer für sich allein. Meist kann man sich sogar Essen und Trinken auf die Zimmer bestellen. Ich frage mich, ob dieses Erfolgsmodell auch in Deutschland funktionieren würde.