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Neues Semester, neues Ich

Ein Porträt-Foto von Rosie

Autor:
Rosie

Rubrik:
studium

23.08.2023

Ich habe mich schon lange nicht mehr gemeldet. Aber dieses Mal aus sehr viel schöneren Gründen. Nach meinem Urlaub in der Karibik ging es für mich wieder bergauf. Ich kann sagen, dass ich glücklich bin. Und das nach einer mental schweren Zeit und einem europäischen Winter, der grau und voller Regen statt Schnee war. Ich habe angefangen, Vitamin D zu nehmen, aber auch die Sonne Floridas hat mich gerettet. Da ich im Wintersemester Freund*innen und Hobbys total vernachlässigt hatte, habe ich mich in diesem Sommersemester voll darauf konzentriert. Sport mehrmals die Woche, von kostenlosen Work-out-Classes über Zumba zu klassischem Weight-Training war alles dabei. Und nicht alleine, sondern mit Freund*innen. Wenn ich gelernt habe, nicht alleine, sondern mit Freund*innen. Soziale Kontakte sind so wichtig. Es ist unglaublich, wie viel ausgeglichener und glücklicher ich war. Von im Bett bleiben und die Decke über den Kopf ziehen zu extra früh aufstehen, weil ich mich so sehr auf den Sonnenaufgang über dem Juragebirge freue. Ich habe wieder Freund*innen angerufen, ich habe geplant sie zu sehen, selbst wenn es nur ganz kurz war. 

Diese Prüfungsphase war anders. Es hat mir Spaß gemacht zu lernen. Und ja, ich war trotzdem übermüdet und hatte zu viel Koffein intus, aber es hat mir Spaß gemacht. Ich habe meine Sache gut gemacht und ich wusste es auch, ich habe mir selbst vertraut. Ich weiß nicht, ob es die Sommersonne, Sport, die Berge oder meine Freund*innen und Familie waren. Aber irgendetwas hat meine mentale Stimmung aufgehellt. Eines Tages bin ich aufgewacht und fand es so schön, wie die Sonne durch die Blätter fällt. Als ich die Schönheit meines Lebens wieder sehen konnte, ist es besser geworden. Ich habe wieder angefangen zu lesen, zu tanzen, Gedichte zu schreiben und zu fühlen. Das ist wunderschön. Ich bin allen so dankbar, die mir in dieser Zeit beigestanden haben, auch wenn sie nicht verstehen konnten, was mit mir los war. Doch um ehrlich zu sein, wusste nicht einmal ich das. 

Ich habe meine Richtung wiedergefunden. Ich habe meine Tage mit Musik, Tanz, Licht und Wörtern gefüllt. War in Schweizer Bergseen schwimmen, auf dem Montreux Jazz Festival tanzen und an verlassenen Bergseen wandern. Habe Gletscher bestaunt, Kinder betreut und Wasser aus Gletscherquellen getrunken. War nachts unterwegs mit Lofi-Musik in den Ohren, während die gelben Lichter der Straßenlaternen in den Regenschlieren auf der Windschutzscheibe glitzerten. Ich habe meinen ersten Waldbrand erlebt. Habe Mineralogie entdeckt und Sedimentologie und was wir von Steinen über die Vergangenheit lernen können. Ich habe gelernt, was Astrobiologie ist und war endlich wieder dazu fähig, anderen Leuten Liebe zu geben.   

Außerdem habe ich in meinem Selbstbild einen großen Sprung nach vorne gemacht. Ich fühle mich wohl in meiner Haut, fühle mich innerlich und äußerlich wieder schön. Nach den vielen Selbstzweifeln in der Vergangenheit fühle ich mich endlich genug – und kann das auch nach außen tragen. Ich bin wieder mehr unterwegs, gehe auf Leute zu, bin aufgeschlossener und genieße es, mit anderen Zeit zu verbringen anstatt Angst davor zu haben. Das tut so gut!