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Studieren im Ausland: Studieren in Mailand

Porträt-Foto von Amelie

Autor:
Amelie

Rubrik:
studium

29.11.2022

Eine Woche vor Vorlesungsbeginn bin ich in Mailand angekommen und um ehrlich zu sein: Ich hatte überhaupt keine Ahnung von gar nichts. Für mein Learning Agreement hatte ich mir auf gut Glück ein paar Kurse von der Website meiner Fakultät herausgesucht, die angeblich zum Wintersemester angeboten werden sollten. Doch als ich in Mailand angekommen bin, hatte ich weder einen Plan davon, ob und wann die Veranstaltungen überhaupt stattfinden. Nachdem ich ein paar andere Erasmus-Studenten kennenlernte, die sich in der Hinsicht selbst geholfen hatten, machte ich mir Sorgen, noch mehr Dinge verpasst zu haben, da ich mich darauf verlassen hatte, notwendige Informationen von der Uni direkt mitgeteilt zu bekommen. Zu diesem Zeitpunkt war mein Learning Agreement nämlich noch nicht einmal von meiner Gastuniversität unterschrieben worden. Mit den Tipps von anderen Leuten, habe ich dann das Puzzle langsam zusammensetzen können und meine Lehrveranstaltungen in ein Formular eingetragen und eine App von der Uni gefunden, die mir meinen Stundenplan ausgespuckt hat. Von der Universität kam dann aber doch noch ein paar Tage später eine Mail, mit all diesen Infos. Dennoch hatte ich in der ersten Vorlesungswoche richtig Angst, dass mein Stundenplan evtl. nicht stimmen könnte, und war letztendlich eine halbe Stunde vor Stundenbeginn an der Uni. Dass ich meine Kurse alle in der App gefunden hatte und dann am ersten Tag sofort im richtigen Raum saß, gab mir die nötige Sicherheit für den Rest der Woche.

Aber auch sonst gab es einige Dinge, an die ich mich erst gewöhnen musste. In vielen Kursen wird nämlich die Anwesenheit der Studierenden geprüft! Mithilfe von Zetteln, auf denen man unterschreiben muss. Zudem gibt es hier mündliche Noten und Hausaufgaben. Bei manchen Veranstaltungen muss man sich vorher einen Sitzplatz reservieren, damit man am Kurs teilnehmen kann, denn für viele Veranstaltungen sind die Räume zu klein für alle Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer. Mir ist es auch schon passiert, dass ich wieder nach Hause musste, um von dort aus teilzunehmen.

Nach ein paar Wochen Routine kann ich sagen, dass mir das Studieren hier Spaß macht. Ich habe zwar etwas Zeit gebraucht und an meinem Stundenplan gefeilt, bis er mir gefiel, aber inzwischen komme ich gut mit den Vorlesungen auf Englisch zurecht. Außerdem habe ich in jedem Kurs gute Freunde und Ansprechpartner gefunden, mit denen man auch nach dem Unterricht mal eine Kleinigkeit essen oder einfach ein wenig quatschen kann.