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Ab in den wilden Thüringer Wald

Portrait von Marie

Autor:
Marie

Rubrik:
orientieren

10.11.2023

Wer hätte gedacht, dass es mitten im Nirgendwo so lustig werden kann – buckle up, in diesem Beitrag wird’s lustig!

Da mein FÖJ vertraglich erst am 30. September endete, musste ich zum ersten (und bei mir letzten) Seminar antanzen. In Gießübel, Thüringer Wald, mitten im Nirgendwo.

Grundsätzlich waren meine Erwartungen ganz anders, als es letztendlich war. Ich dachte, wir schlafen in einer Blockhütte, ohne fließend Wasser, Strom oder Heizung, es gibt nur Linsensuppe (bei meinem Träger gab es nur vegetarisches bzw. veganes Essen auf den Seminaren) und wir laufen den ganzen Tag nur bergauf. Wie froh war ich, als ich erfahren habe, dass das absolut nicht der Fall sein würde.

Meine Reise startet im ICE von Nürnberg nach Erfurt. Sehr entspannt, es waren nicht viele Leute unterwegs. In Erfurt treffe ich meine Freundin, die ich am Seminartag kennengelernt habe, nennen wir sie Lisa. Wir beide sind für den Kleinbus angemeldet, der uns von Erfurt nach Gießübel chauffiert, der ist aber noch nicht da. Also schlagen wir gemeinsam die Zeit im Bücherladen tot. Bis wir unsere Co-Teamleitung entdecken und ihr hinterherdackeln wie zwei kleine Entenkinder. Kurz vor Mittag treffen wir irgendwann auch mal in Gießübel ein, nach einer Fahrt voller neuer Erzählungen und freudigen Wiedersehens.

Die ersten zwei Tage waren voller organisatorischem Kram, wer in welchem Zimmer residiert, wer wann Mittagessen kocht, wer wo was saubermacht. Am Abend des ersten Tages gab es dann noch die Haus-Rallye, bei der wir in Viererteams durch das ganze Haus rennen und Sachen suchen oder zählen mussten.

Neben dem organisatorischen Teil rund um das FÖJ und den Seminaren gab es natürlich auch andere Dinge, die um ehrlich zu sein viel mehr Spaß gemacht und auch zum Nachdenken angeregt haben. Wie zum Beispiel die Selbstreflexionen, die zum Teil echt schon wirklich tiefgingen. Immer im Schlepptau der besten Freundin zu sein, die Spiele mit der Gruppendynamik (mit Abstand das Beste, das war so unglaublich lustig!) oder das Spiel, bei dem man nach den Anweisungen der anderen ein Bild malen soll – ach, ich könnte noch so viel mehr aufzählen, es war einfach toll!

Meine Seminarleitung hat mir gezeigt: Bildung muss nicht immer langweilig sein – allein durch methodische Aufarbeitung kann man jeden vermeintlich langweiligen Programmpunkt aufwerten.