zum Inhalt

Zwischen Schule & Beruf: Plötzlich Gewerkschaftsmitglied

Ein Porträt-Foto von Nina

Autor:
Nina

Rubrik:
orientieren

21.06.2019

Im Kino wurde ich vom Betriebsrat in den Gesamtbetriebsrat entsendet, der einmal monatlich tagt. Dort war nun vor einigen Monaten ein Abgesandter von ver.di vor Ort und machte groß Werbung für die Tarifkommission.

Zur Erklärung: Der Tarifvertrag zwischen der ver.di und der Kinokette, bei der ich arbeite, ist Ende 2018 ausgelaufen und seitdem stecken beide Parteien in erneuten Tarifverhandlungen. Am Verhandlungstisch sitzen die entsendeten Verhandlungsgruppen der Tarifkommission und vom Kino selbst. Die Tarifkommission entscheidet also über das Vorgehen der Verhandlungsgruppe, über Lohnwünsche, Tätigkeitsbeschreibungen etc. Und in dieser sollte – wenn möglich – aus jeder Filiale ein Abgesandter sein, was aus meinem Haus bisher nicht der Fall war.

Und so bin ich vor vier Monaten in einer Spontanaktion der ver.di beigetreten und habe mich gleichzeitig bereiterklärt, die Abgesandte zu sein. Ich habe nun an einigen Sitzungen der Tarifkommission teilgenommen und bin zuständig für die örtlichen Streiks. Das ist ziemlich viel Verantwortung, es macht unglaublich Spaß, ist aber auch stressiger als ich dachte.

Noch vor zwei Jahren hätte ich nicht gedacht, dass ich einmal so viel Verantwortung tragen würde. Ich bin stolz darauf, was ich erreicht habe und wie viel Vertrauen man in mich setzt. Ich bin über die Jahre nun selbstbewusster geworden und weiß, was ich kann und was ich bereit bin zu leisten. Das ist für mein Berufsleben von enormer Bedeutung.

Es ist gut zu wissen, was man kann und was der Arbeitgeber an einem hat.