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Vorlesungsbeginn

Porträt von Anna

Autor:
Anna

Rubrik:
studium

11.11.2024

Mittlerweile hat mein erstes Semester Jura an der HU Berlin richtig angefangen. In den meisten Fächern sind jetzt die „Einführungsvorlesungen“ vorbei und der tatsächliche Stoff beginnt. Ich habe das Glück, dass ich schon ein bisschen Wirtschaft und Recht in der Oberstufe am Gymnasium hatte und so etwas Vorwissen in manchen Rechtsgebieten mitbringen kann, was es für mich am Anfang natürlich etwas leichter macht als für andere. In den meisten Bundesländern gibt es dieses Schulfach anscheinend nicht, und so hat auch keiner meiner Freund*innen, die ich in den letzten Wochen kennenlernen durfte, je Berührungspunkte mit Jura gehabt.

Und trotz meines kleinen Vorsprungs (der vermutlich noch circa zwei Vorlesungen anhält), finde ich es zugegebenermaßen ein kleines bisschen überfordernd, wie groß die Menge an Lernstoff ist, die von allen Seiten auf einen hereinprasselt. Ich komme zwar auf circa 28 Wochenstunden, was in etwa dem Arbeitspensum während meiner Zeit am Gymnasium entspricht, allerdings habe ich dort sehr viel weniger außerhalb des Unterrichts selbstständig vor- und nacharbeiten müssen. In jeder Vorlesung wurden wir bisher auch von unseren Dozent*innen gewarnt, dass der Lernumfang viel zu hoch sei und sie deshalb empfehlen würden, von Anfang an auf Lücke zu lernen. Das widerstrebt mir (und meiner teilweise sehr perfektionistischen Ader) sehr, doch ich befürchte, dass ich wohl tatsächlich so arbeiten werden muss, wenn ich nebenbei noch ein bisschen jobben und vor allem soziale Kontakte pflegen will. Denn selbst jetzt am Anfang, da der Stoff tatsächlich noch sehr leicht zu verstehen ist und auch der Umfang sich noch im halbwegs überschaubaren Rahmen hält, finde ich es schwierig, alle Fächer sorgfältig nachzuarbeiten.

Doch trotz all dieser Widerstände kann ich sagen, dass mein Studium mir bisher sehr viel Spaß macht und ich mir sehr sicher bin, die richtige Entscheidung für mich getroffen zu haben. Deshalb glaube ich (oder versuche es mir wenigstens einzureden), dass alles ein bisschen einfacher wird, wenn ich erst einmal einen passenden Rhythmus für mich gefunden habe. Und ich ja auch Freund*innen gefunden habe, mit denen ich Lerngruppen bilden kann. Ansonsten ist das ohnehin erst mal ein „Morgen-Problem“ und ich versuche, in den ersten Wochen noch möglichst viele Leute kennenzulernen, Spaß zu haben und alles nicht allzu ernst zu nehmen, während ich noch den Luxus habe, für keine Klausuren lernen zu müssen.