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Ausbildung live: Nein sagen

Bloggerin Lee-Ceshia

Autor:
Lee-Ceshia

Rubrik:
ausbildung

09.01.2019

Ich bin in vielen Angelegenheiten ein konfliktscheuer Mensch. Die Menschen in meiner Umgebung freuen sich über meine tolerante Art und auch darüber, dass ich zu vielen Sachen „Ja“ sage.
Aber warum tue ich das? Manche Vorschläge finde ich nicht gut, doch um einer Diskussion aus dem Weg zu gehen, sage ich „Ja, in Ordnung“. Ein Problem, das sicherlich viele Menschen kennen. Ich habe diese Gewohnheit hinterfragt und versucht, Gründe für und gegen dieses Verhalten zu finden.
Pro: mein Gegenüber bekommt seinen Willen und ist glücklich, außerdem habe ich keinen Konflikt provoziert.
Contra: Ich habe nicht zu meiner Meinung und meinen Gefühlen gestanden und muss nun etwas tun, worauf ich keine Lust habe.
Es sollte also eigentlich nicht schwer sein, „Nein“ zu sagen. Doch besonders, wenn der Chef oder eine nette Kollegin vor mir steht, kommt es mir einfach nicht über die Lippen. Dabei zeugt es von Selbstbewusstsein, „Nein“ zu sagen. Es zeigt Grenzen auf und kann langfristig Konflikte vermeiden. Warum fällt es den meisten dann so schwer? Vielleicht, weil unsere Gesellschaft erwartet, dass man zu jeder Zeit gut gelaunt, offen und hochmotiviert ist. Ein „Nein“ passt da nicht hinein.
Vielleicht probiert man es mit einem Kompromiss: Wenn ich zum Beispiel weiß, dass jemand anderes eine Aufgabe viel lieber und besser machen würde als ich, dann schlage ich vor, denjenigen zu fragen. Um ein „Nein“ nicht alleine stehen zu lassen, sollte man seinem Gegenüber auch immer sachlich erklären, warum das jetzt nicht geht oder man das nicht möchte. Vielleicht hat derjenige mehr Verständnis als man denkt. Natürlich sollte man sich nicht vor allem verschließen, und nur noch „Nein“ sagen. Doch sich bewusst zu machen, was man möchte und was nicht, ist ein erster Schritt.