Rubrik:
ausbildung
22.04.2025
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Autor:
Johanna
Rubrik:
ausbildung
22.04.2025
Bei uns wird das Polieren „Sisyphos-Arbeit“ genannt.
Das erste Boot, welches ich jemals polieren musste, hieß Salu. Da war das Polieren eine richtige Herausforderung. Zum einen war die Poliermaschine für mich sehr schwer. In den ersten Monaten meiner Ausbildung war das Gewicht der Maschinen und Werkzeuge generell gewöhnungsbedürftig. Ich habe einfach noch nie solche schweren Geräte bedienen müssen. Außerdem war ich sehr langsam im Vergleich zu meinen Kolleg*innen. Die sind sehr geübt im Polieren und einfach so flott.
Jetzt habe ich schon einige Boote hinter mir und bin mit der Zeit beim Polieren besser geworden. Dazu gehört Ausprobieren und dauerndes Üben. Meine Politur an den Oberflächen schmiert weniger, weil ich mittlerweile mehr Druck auftragen kann und die Maschine auf einer höheren Drehzahl betätige. Die Politurpaste kann mit dieser Technik besser in die Oberfläche des Bootes eindringen und das Boot mehr zum Glänzen bringen. Schneller bin ich auch ein bisschen geworden, da ist aber noch viel Luft nach oben.
Eigentlich macht mir das Polieren Spaß, mit der Zeit werde ich auch immer besser. Es ist für mich etwas Beruhigendes – meistens. Aber es gibt noch eine Sache, die ich akzeptieren muss: Meine Arbeit ist definitiv nicht perfekt, und das wird sie auch niemals sein. Es wird immer eine kleine Ecke, eine Kante geben, die nicht hundertprozentig den glorreichen Glanz widerspiegelt. Aber: Wir haben eben mit natürlichen Materialien, die der Witterung ausgesetzt sind, irgendwann MUSS man aufhören. Ansonsten gibt es nie ein Ende.
Fazit: Ich werde mein Bestes geben, darf aber nicht den Anspruch haben, meine Arbeit muss perfekt sein. Hier lerne ich die Akzeptanz und verlasse meinen inneren Sisyphos. Stattdessen werde ich Proteus: Ich schreite in meiner Ausbildung voran und bekomme die Macht, meiner Zukunft – dem endlosen Polieren – zu entgehen.
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