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Bachelor live: Alles nur Fake News?!

Foto von abi>> Bloggerin Marie

Autor:
Marie

Rubrik:
studium

08.08.2019

Den Begriff „Fake News“ haben wir wohl inzwischen alle schon einmal gehört: Spätestens seit Donald Trump ist er in aller Munde. Viele Journalisten mögen den Begriff übrigens gar nicht, hab ich gelernt: Weil er eben so eng mit Trumps Kritik an den etablierten Medien verbunden ist. Desinformation ist da ein Wort, das mehr umfasst. Während meines Auslandssemesters habe ich mich für einen sogenannten „Fellowship“ beworben, bei dem es eben um Desinformation ging – und die Zusage dafür bekommen! Gemeinsam mit sieben weiteren deutschen und acht US-amerikanischen Nachwuchsjournalisten durfte ich daher zuerst nach Washington D.C., dann nach Annapolis, Maryland und schließlich nach New York reisen, um Redaktionen zu besuchen und an Workshops teilzunehmen. Die Reise wurde von Cultural Vistas organisiert, einer Austauschorganisation mit Sitzen in den USA und in Berlin.

Was ich besonders eindrucksvoll fand: Wie unterschiedlich doch die Medienlandschaften sind! In Europa ist es alles andere als unmöglich, dass zum Beispiel die Europäische Union große Technologiekonzerne verklagt. In den USA sind die Gesetzgeber da noch bedeutend schüchterner. Ähnlich fallen oftmals die Meinungen aus, wenn es darum geht, ob falsche Zahlen veröffentlicht werden dürfen: Zum Beispiel wenn die britische Brexit-Kampagne damit wirbt, dass das Vereinigte Königreich mehr Geld an die EU zahlen würde, als es tatsächlich tut.

Die Ansicht, dass so etwas aufgedeckt und vielleicht sogar bestraft werden muss, ist bei uns Deutschen schnell da. Die US-amerikanischen Teilnehmer des Programms hielten oft dagegen: Sie sahen es zwar manchmal ähnlich, glaubten aber nicht, dass man tatsächlich dagegen vorgehen könnte, und beriefen sich auf die Meinungsfreiheit. Ich hätte gar nicht gedacht, dass sich da solche Meinungsunterschiede ergeben würden – umso spannender war es natürlich, das zu beobachten!