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Anders sein

Ein Porträt-Foto von Lina

Autor:
Lina

Rubrik:
studium

24.09.2024

Ich glaube, jede Person denkt von sich selbst, ein wenig anders zu sein. Ich finde diesen Gedanken so schön! Wie toll, dass das eine Gemeinsamkeit aller Menschen ist – unsere Individualität. Leider sind unsere Besonderheiten auch oft etwas, was uns das Leben ein wenig schwerer machen kann. Wenn man aus der Reihe tanzt, fällt das auf. Und nicht immer sind die Reaktionen darauf positiv.

Im Zuge meines Praktikums habe ich aktuell viel mit Kindern zu tun. Viele haben mir erzählt, dass sie sich dazu gedrängt fühlen, ein bestimmtes Bild zu erfüllen. Sie müssen genauso aussehen wie alle anderen aus ihrer Klasse auch. Noch besser wäre natürlich, wenn sie sich auch genauso verhalten. Zusätzlich gibt es ja auch noch die Vergleichsebene im Internet. Durch TikTok und Co. gibt es gefühlt jede Woche neue Trends und Aesthetics. Wenn man diesen nicht folgt, gehört man nicht dazu. Aber wehe, man folgt diesen zu lange, dann wäre man auch langweilig.

Ein Mädchen hat mir erzählt, dass sie immer Angst hatte, aufzufallen. Denn: Wer auffällt, könnte negativ bewertet werden. Im schlimmsten Fall könnte man sogar gemobbt werden. Aber dadurch, dass sie sich nur angepasst hat, ist sie sich selbst irgendwie verloren gegangen. Sich so zu kleiden wie alle anderen hat sie nicht glücklich gemacht, und sich so zu verhalten wie alle anderen fiel ihr noch schwerer. Mittlerweile versucht sie daran zu arbeiten, dass es ihr egaler wird, was andere über sie denken. Ihre Besonderheiten machen sie zu dem Menschen, der sie ist. Wir sollten das, was uns von anderen Menschen unterscheidet, wertschätzen.

Gleichzeitig ist es so schön, kleine Dinge zu finden, die andere genauso sehen oder erleben wie man selbst. „Ich auch!!!“ oder „Wie gut, dass ich nicht die Einzige bin“ sind Sätze, die Menschen verbinden. Sie können Trost spenden, lustige Situationen entstehen lassen und vor allem zeigen, dass wir nicht allein sind. Irgendwo gibt es bestimmt eine Person, die uns versteht. Und oft sind diese Menschen gar nicht so weit weg von uns.