Rubrik:
studium
16.09.2024
Autor:
Maya
Rubrik:
studium
16.09.2024
Ich war immer eine strebsame und fleißige Schülerin. Nie ging ich unvorbereitet in den Unterricht und meine Hausaufgaben erledigte ich stets mit Sorgfalt und Hingabe. Ich hatte also nie einen Grund, mich vor der Schule zu fürchten. Doch egal, wie unbegründet meine Angst auch war, ich konnte sie nicht abstellen. Jeden Morgen zitterte ich bei dem Gedanken, in den Unterricht zu gehen. Allein die Vorstellung an eine mündliche Abfrage vor der gesamten Klasse, ließ meine Handflächen schweißnass werden und mein Herz schmerzhaft schnell schlagen.
Woher kam diese Angst denn nun? Ich war doch vorbereitet und den Aufgaben gewachsen?
Blicke ich heute auf diese Zeit zurück, wird mir klar, dass mir im Grunde nur zwei Dinge nicht bewusst waren. Erstens hatte ich keine Angst vor der Schule an sich, sondern vor dem Gedanken, wahrgenommen zu werden – und vor allem, negativ aufzufallen. Zweitens mangelte es mir deswegen an Selbstvertrauen.
Nicht das Beantworten der Fragen machte mich ängstlich, sondern von meinen Mitschüler*innen als schlecht vorbereitet oder gar als dumm wahrgenommen zu werden, versetzte mich in regelrechte Schockstarre.
Doch war diese Angst überhaupt begründet? Mit meiner heutigen Sichtweise lässt sich diese Frage klar mit Nein beantworten. Die Meinung anderer Menschen über meine Leistung oder meine Person hat keinen Wert. Nur meine eigene Auffassung zählt am Ende des Tages – und wie gut oder schlecht ich bei einer mündlichen Prüfung abschneide, interessiert entweder niemanden oder sie haben es kurz danach bereits vergessen. Die Angst, wahrgenommen zu werden, ist also vollkommen irrational und sollte uns nicht davon abhalten, uns selbst zu verwirklichen – oder dazu bringen, mit negativen Gedanken durch unseren Alltag zu gehen.
Leider musste ich erst älter werden und diese Zeit reflektieren, um meine Angst einordnen und am Ende überwinden zu können. Doch solltest du dich in einer ähnlichen Situation befinden, dann sei dir bewusst, dass du nicht allein mit dieser Furcht bist. Letzten Endes zählt es nur, dich selbst stolz zu machen. Spiegeln deine Leistungen und dein Charakter genau das wider, hast du keinen Grund, Angst vor der Schule zu haben. Natürlich ist das leichter gesagt als getan, aber dieser Gedankenansatz half mir sehr, meine Angst langsam, aber stetig zu überwinden.
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