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Ankommen in Quito

Blogger David mit einem Pappschild, auf dem MADRID steht.

Autor:
David

Rubrik:
studium

17.05.2024

Nach der langen Reise hieß mich Ecuador direkt willkommen. Bisher hatte ich nur in Peru und Marokko das Gefühl, wirklich woanders zu sein. Ecuador erinnert mich direkt an Peru, dennoch ist es hier auf gewisse Weise anders. Es fahren Busse ohne Katalysator halsbrecherisch durch die Straßen, an jedem zweiten Straßeneck wird etwas verkauft und ganz andere Gerüche ziehen durch die Luft. Alle Sinneseindrücke werden bespielt. Dieses dauerhafte Chaos wirkt vor allem die ersten Tage sehr intensiv, bis sich der Kopf an das neue „Normal“ gewöhnt hat. Für die Eingewöhnung bleiben mir noch zwei Tage, bis ich Montag mein Praktikum anfange. Zufälligerweise werde ich dann auch meinen Geburtstag haben, aber das spielt momentan eine kleinere Rolle.

Mit meinem Mitbewohner verstehe ich mich sehr gut und er hat mir schon die Altstadt gezeigt. Bisher werde ich mit Spezialitäten aus dem Süden Ecuadors, woher er kommt, versorgt. Meine Befürchtung, dass es als Vegetarier schwierig wird, zurechtzukommen, hat sich nicht ganz bestätigt. Es kommt ab und zu noch zu Verwirrungen (gerade bei Thunfisch und Hähnchen), aber grundsätzlich scheint es mir machbar, die kommenden Wochen weiterhin ohne Fleisch und Fisch zu leben. Vegane Ernährung, wie ich sie in Deutschland fast vollständig lebe, ist nicht möglich. Allein die Preise für Tofu, Hummus und Co. sind vier- bzw. sechsmal so hoch wie in Deutschland. Das war mir aber zu Beginn schon klar und der Kompromiss dazwischen scheint mir vertretbar.

Tag für Tag lerne ich meine neue Umgebung besser kennen und fühle mich tagsüber sehr wohl. Nachts wurde mir bisher von allen geraten, nicht alleine rauszugehen, da Überfälle für ausländische, aber auch ecuadorianische Menschen an der Tagesordnung sind. Wirklich verschont wird hier wohl niemand. Bisher halte ich mich noch an diese Angabe, wobei ich mir in den kommenden Wochen sicherlich nicht jeden Abend ein Taxi nach Hause nehmen werde. Langfristig muss ich mich etwas umgewöhnen, da ich nachts im Park wirklich keinen Sport machen sollte. Auch wenn es mir missfällt, muss ich mich wohl zum Frühsportler entwickeln, was angesichts des Straßenlärms vor meinem Fenster ab sechs Uhr morgens keine große Anstrengung sein wird.

Aber abgesehen von diesen paar Kleinigkeiten glaube ich, dass die nächsten Wochen sehr erlebnis- und erfahrungsreich sein werden. Bis dahin gilt es erst mal, den Jetlag loszuwerden und meinen Körper an die Höhe (2.800 Meter) zu gewöhnen.