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Bachelor live: Die Wahrnehmung von Masken erforschen

Anna

Autor:
Anna

Rubrik:
studium

19.03.2021

Jetzt liegt mein drittes Semester (fast) hinter mir. Was mir aus diesem Semester besonders in Erinnerung bleiben wird ist das Empiriepraktikum: Hinter diesem Namen steckt ein Seminar, in dem Psychologiestudierende in kleinen Gruppen selbst eine wissenschaftliche Studie durchführen, zum Beispiel in Form einer Befragung.  Das Thema meiner Gruppe war besonders aktuell, denn es lautete „Wahrnehmung von Mund-Nasen-Masken in der Covid-19 Pandemie“.

Immer mittwochs traf ich mich mit fünf Kommilitoninnen via Videokonferenz, um an der Studie zu arbeiten, die wir mithilfe eines Online-Fragebogens planten. Wir wollten herausfinden: Welche Maske finden Menschen besonders ästhetisch? Fühlen wir uns mit bestimmten Masken sicherer? Und: Tragen Menschen die Maske, die sie besonders sicher finden oder die, die sie besonders ästhetisch finden?

Unsere Studie begann noch vor der Pflicht zum Tragen von FFP-2-Masken, daher sollten die Teilnehmenden zunächst angeben, welche Art von Maske sie selbst in der Öffentlichkeit tragen würden. Auf den nächsten Seiten des Online-Fragebogens präsentierten wir Bilder verschiedener Masken und baten die Teilnehmenden jeweils einzuschätzen, wie sicher sie sich mit der gezeigten Maske fühlen würden und wie ästhetisch sie die Maske finden.

Unsere Ergebnisse: Die Befragten fühlten sich im Mittel am besten geschützt, wenn sie eine FFP-2-Maske trugen. Als besonders ästhetisch wurden hingegen die einfarbige Stoffmaske und die medizinische Einwegmaske bewertet. Leider ließ sich mithilfe unseres Rechenmodells nicht erklären, ob Menschen eher die Maske tragen, die sie ästhetisch finden oder die, die sie am sichersten finden. Vermutlich spielen also weitere praktische Faktoren (wie der Kaufpreis der Masken) eine Rolle.

All das bildet nur einen kleinen Teil unserer Studie ab. Eine Einschränkung ist außerdem, dass hauptsächlich Studierende an der Befragung teilnahmen. Ich fand es jedoch interessant zu erfahren, wie psychologische Forschung funktioniert und wie man selbst eine Studie erstellt: Vom theoretischen Hintergrund über die Vorbereitung des Fragebogens bis zur statistischen Auswertung.

Auch wenn es vollständig online stattfand hat das Empiriepraktikum gut funktioniert und war eine sehr interessante Erfahrung! Trotzdem kann ich mir im Moment nicht vorstellen, einmal in der Forschung zu arbeiten – die komplexe Methodik und die Statistik hinter solchen Studien schrecken mich eher ab.