Rubrik:
studium
04.06.2020
Autor:
Katha
Rubrik:
studium
04.06.2020
Vor der Corona-Krise war ein fester und geliebter Termin in meiner Woche das Treffen mit meinen Freunden, um gemeinsam Musik zu machen. Da wir vier Leute aus unterschiedlichen WGs sind, haben wir seit März allerdings darauf verzichtet. Irgendwann haben wir angefangen, unsere Stimmen zuhause einzeln aufzunehmen und sie mit einem Programm zusammenzufügen. Den Anfang machte jemand mit der Gitarre, dann spielte jemand den Bass dazu und zum Schluss legten noch ein oder zwei von uns ihren Gesang darüber. Auch wenn das kein adäquater Ersatz für gemeinsames Musizieren ist, war ich doch überrascht, wie gut das funktioniert hat.
Noch besser war dann aber ein spontanes Balkonkonzert, dass wir zu zweit zum Besten gaben. Vor zwei Wochen wollte ich eigentlich mit einem aus dieser Musikgruppe spazieren gehen. Da es regnete, beschlossen wir, uns stattdessen mit Sicherheitsabstand auf meinen Balkon zu setzen und die Instrumente mit raus zu nehmen. Im Schutz des überdachten Balkons spielten wir bei strömendem Regen und heftigen Hagelschauern den ganzen Abend Lieder aus dem bekannten grünen Liederbuch. In dieser Zeit kamen viele Nachbarn vorbei, die für einen Moment innehielten und uns lauschten. Der Kontrast zwischen der Weltuntergangsstimmung, die das Wetter verbreitete und dem Lächeln, das die Musik meinen Nachbarn auf das Gesicht zauberte, hätte in diesem Moment nicht größer sein können.
Deshalb bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ein Balkonkonzert ein gutes Format ist, das wir auch nach der Corona-Krise ab und zu wieder aufleben lassen sollten.
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