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Bachelor live: Corona: Und jetzt?

Foto von abi>> Bloggerin Marie

Autor:
Marie

Rubrik:
studium

14.05.2020

Mittlerweile kommt es mir beinahe absurd vor, dass es Zeiten gab, in denen wir das Coronavirus nicht ernst genommen haben. An dem Tag, an dem eine gute Freundin von mir für ein halbes Jahr nach Argentinien fliegen sollte, hat sie erfahren, dass ihr Freiwilligendienst dort wegen der Pandemie abgesagt werden muss. Wir haben damals gemeint, dass es doch auch möglich wäre, dass sie privat fliegt – einfach ein bisschen Urlaub machen. Inzwischen sind wir heilfroh, dass sie damals nicht in das Flugzeug gestiegen ist.

Meine Pläne wurden ebenfalls durchkreuzt: Ich sollte eigentlich ein Praktikum anfangen: Das wurde aber abgesagt. Stattdessen habe ich mich kurzerhand für einen Onlinekurs angemeldet, um etwas zu tun zu haben. Erst mal blieb ich in meiner WG in Köln. Zwei meiner Mitbewohner waren aber auch zuhause und arbeiteten im Homeoffice – insofern war ich immerhin nicht allein. Wir saßen oft zusammen auf dem Balkon, haben gemeinsam gekocht und uns unterhalten. Doch dann ist mir schon bald die Decke auf den Kopf gefallen: Der Balkon war klein, die Kölner Parks immer noch voll und selbst beim Fahrradfahren am Rhein war es kaum möglich, den anderen noch auszuweichen. Ich überlegte, ob es nicht besser wäre, zu meinen Eltern zu ziehen. Ich wollte auch nicht länger damit warten, denn das Risiko, dass ich mich anstecken und das Virus mit zu meinen Eltern bringen würde, wäre sonst immer größer geworden. Also bin lieber gleich zu meinen Eltern gefahren.

Hier ist es ziemlich leicht, sich zu isolieren: Wir wohnen recht ländlich und in dem Wald hinter unserem Haus kann man stundenlang laufen, ohne dass man jemandem begegnet. Das Haus ist viel größer als unsere WG, der Garten gigantisch im Vergleich zu unserem Kölner Balkon, auf den so gerade einmal zwei Stühle passen. Das Fitnessstudio meiner Mama und das Tanzstudio meiner Schwester bieten inzwischen Onlinekurse an – oft stehen wir zu dritt vor dem Laptop, um gemeinsam mitzumachen.

Den Onlinekurs habe ich auch nicht aufgegeben: Verschiedene Plattformen bieten eine Menge Kurse zu allen möglichen Themen an. Weil mein Studium keine Wirtschaftswissenschaften enthält, die aber wohl eine schlaue Ergänzung wären, mache ich jetzt einen Kurs in Makroökonomie. Der hat zwölf Module und jedes davon hat mehrere Erklärvideos, Texte und zuletzt einen Multiple Choice-Test. Zahlen muss man nur, wenn man ein Zertifikat haben möchte: Ein guter Deal, finde ich.