Rubrik:
studium
17.06.2021
Autor:
Anna
Rubrik:
studium
17.06.2021
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber meine Essgewohnheiten haben sich durch Corona ziemlich verändert. Zum Beispiel koche ich inzwischen deutlich mehr. Vorher habe ich meistens fünf Tage wöchentlich in der Mensa gegessen und nur am Wochenende mal selbst etwas zubereitet. Während des Lockdowns blieb dann genug Zeit, um neben den üblichen Nudeln, Gemüsepfannen und meinem absoluten Lieblingsgericht Pfannkuchen auch neue Rezepte auszuprobieren.
Eines meiner Highlights an ungewöhnlichen Gerichten war ein Wirsing-Polenta-Gratin, das mir sehr gut geschmeckt hat und aus einer Schicht Maisgrieß, einer Schicht gebratenem Wirsing mit Sahne und einer Schicht Käse bestand. Aber auch die ziemlich extravagante Kombi von Couscous mit Roter Beete, Nüssen, Orange und Ziegenkäse fand ich sehr spannend.
Manchmal klappen Gerichte nicht auf Anhieb und schmecken fad – oder ich koche mal wieder viel zu viel Reis, weil ich die Menge nicht einschätzen kann. Aber das Gute ist: Weil ich meist nur für mich selbst koche, kann ich das ganz in Ruhe ohne Druck ausprobieren.
Dabei fällt mir immer wieder auf, dass sich mein Kochverhalten stark von dem meiner Eltern- und Großelterngeneration unterscheidet. Zum Beispiel probiere ich sehr gerne vegetarische oder vegane Gerichte aus, habe aber keine Ahnung, wie man Fleisch zubereitet.
Tatsächlich ist Kochen für mich auch zu einem Ausgleich geworden. Darüber bin ich selbst erstaunt, weil ich früher überhaupt keinen Spaß daran hatte. Aber inzwischen bringt es mich auf andere Gedanken und das abendliche Gemüseschnippeln hat sich auch als eine Art Ritual nach einem langen Tag vor dem Laptop etabliert. Ich weiß dann: Jetzt ist Feierabend.
Natürlich freue mich ich mich aber auch, wenn ich mal nicht kochen muss, zum Beispiel weil etwas vom Vortag übrig ist oder ich auswärts esse.
Vor kurzem war ich spontan abends mit Freundinnen picknicken, jede von uns hat einfach eine Brotzeit eingepackt und wir haben es genossen, mal wieder gemeinsam und "in echt" Zeit miteinander verbringen zu können. Denn auch wenn ich sonst ganz gerne für mich alleine koche, konnte ich richtig spüren, wie gut mir das gemeinsame Essen draußen mit Freunden tut.
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