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Das Plakat

Ein Porträt-Foto von Conny

Autor:
Conny

Rubrik:
studium

02.10.2023

Für die Open-Air-Kinoveranstaltung „Sommer am Stadtrand“, die ich Anfang September in Halle organisiert habe, gab es viel zu tun. Eine besondere Aufgabe dabei war die Gestaltung des Plakats und der Postkarten, welche wir für Werbezwecke nutzen wollten.

Aus meiner Zeit im FSJ Kultur bin ich gut befreundet mit einem Grafiker, welcher die Plakate zu all meinen bisherigen Filmen gestaltet hat. Mit ihm tauschte ich am Telefon erste Ideen aus. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt eine starke Vorstellung davon, welches Gefühl das Plakat vermitteln sollte, aber keinerlei Plan, wie man das in konkrete Bilder übersetzen könnte. Sollte es eher eine animierte Grafik oder doch lieber ein fotografisches Motiv sein? Ich war mir unsicher und alle Versuche, die wir starteten, überzeugten mich nicht wirklich.

Dann fiel mir eine Postkarte von einem Atelier in Leipzig in die Hände, deren Collagen ich schon seit Längerem sehr mochte. Kurzerhand schrieben wir dem Atelier – und siehe da: Sie hatten nicht nur Zeit und Lust auf das Projekt, wir konnten sie dank der Förderung durch die Stadt auch bezahlen. Die Absprache sah schlussendlich so aus, dass das Atelier das Motiv gestaltet und mein Freund dann die Schriftsetzung übernehmen würde. Dann dauerte es ein paar Wochen bis sie die ersten Entwürfe schickten, doch die ließen mein Herz höherschlagen, denn da merkte ich, dass es die richtige Richtung war, um das Gefühl, das mir vorschwebte, zu transportieren. Ganz perfekt waren diese Entwürfe aber nicht. Ein paar Wünsche äußerte ich und zog sogar mit der Kamera los, um ein Haus zu fotografieren, welches in die Collage auf bestimmte Weise eingebaut werden sollte.

Der zweite Schwung an Entwürfen war dann nahezu perfekt und ich hatte die schwere Aufgabe, aus den vielen tollen Bildideen die eine auszuwählen. Ich ließ mir mehr als eine Woche Zeit, scrollte die Entwürfe immer wieder durch, packte sie als Vollbild in groß auf meinen Monitor, stellte mich ans andere Ende meiner Wohnung und schätze die Wirkung ab. Als ich mich fast schon entschieden hatte, blieb ich an einem eher unscheinbaren Entwurf hängen, den ich bisher noch gar nicht in Betracht gezogen hatte. Auf einmal gefiel er mir sehr. Ich schlief eine Nacht darüber und entschied mich dann tatsächlich für diesen letzten Entwurf. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Endlich konnten wir in den Druck gehen! Bis heute bin ich sehr glücklich mit dieser Entscheidung, die ich mir alles andere als leicht gemacht habe.