Rubrik:
studium
28.10.2020
Autor:
Conny
Rubrik:
studium
28.10.2020
Zu Beginn meines Studiums bewarb ich mich um ein Stipendium bei der Hans-Böckler-Stiftung. Leider wurde meine Bewerbung damals abgelehnt. Seitdem hatte ich immer wieder im Kopf, mich bei anderen Förderanstalten bewerben zu wollen. Doch irgendwie fand ich dazu nie die Zeit, bis ich 2019 eine tolle Mail von meiner Hochschule erhielt. Die Abteilung Medienwissenschaften wollte mich gerne für die Studienstiftung des deutschen Volkes vorschlagen. Das freute mich sehr und war eine tolle Anerkennung. Zum Glück erfüllte ich die Förderbedingungen: Ich absolviere mein erstes Studium, werde durch kein anderes Stipendium gefördert und bin EU-Staatsbürger.
Deshalb machte ich mich Ende 2019 daran, die Bewerbung zu schreiben. Da ich an der Filmhochschule studiere, nahm ich an dem Bewerbungszweig für Künstler teil. Ich musste einen ausführlichen Lebenslauf in Textform sowie diverse Zeugnisse und Leistungsnachweise einreichen. Normalerweise treffen sich für das Auswahlwochenende Bewerber aus ganz Deutschland in einer Stadt und präsentieren sich und ihre Projekte vor der Kommission. Durch die Pandemie musste dieses Jahr alles digital stattfinden, wodurch leider die Vernetzung und der direkte Austausch untereinander sehr verkürzt wurden.
Bei der Eröffnungsvideokonferenz am Freitagabend waren über fünfzig Bewerber im Chat und hörten sich allgemeine Infos zur Förderung an. Außerdem wurde detailliert über den für alle ungewöhnlichen Bewerbungsablauf gesprochen. Nicht nur Filmstudierende waren dabei, sondern auch die Fächer Design, Bildende Kunst und viele weitere.
In der fachspezifischen Bewerbungsrunde war ich zusammen mit zwei weiteren Filmstudierenden. Jeder von uns präsentierte der Auswahlkommission zwei Projekte. Den Vortrag inklusive der digitalen Vorführung von Filmausschnitten hatte ich zuvor mehrmals mit meiner Freundin geprobt. Jeweils eine viertel Stunde pro Person war Zeit, danach durften zehn Minuten lang Fragen gestellt werden. Dann kam die nächste Person dran.
Am Tag darauf hatte ich mein persönliches Bewerbungsgespräch mit einem fachfremden Dozenten – in meinem Fall ein Designer aus Hamburg. Wir unterhielten uns eine halbe Stunde lang über Gott und die Welt. Ziel war es, dass er meine Persönlichkeit besser kennenlernen konnte. Beide Gespräche fand ich sehr nett und persönlich, gar nicht so streng oder kritisch wie erwartet. Im Nachhinein hatte ich das Gefühl, mein Bestes gegeben zu haben und war zufrieden mit mir. Es schien gereicht zu haben. Ich wurde angenommen. Nun hoffe ich darauf, dass bald wieder Veranstaltungen möglich sind, um andere Stipendiaten kennenzulernen.
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