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Bachelor live: Der Impfpass

Ein Porträt-Foto von Conny

Autor:
Conny

Rubrik:
studium

06.04.2022

Dass Impfungen wichtig sein können, wurde mir erst im Zuge der Pandemie so richtig bewusst. Klar, ausgewogene Ernährung, Sport und Bewegung – all das versuchte ich auch davor schon einzuhalten. Selbst den jährlichen Kontrolltermin beim Zahnarzt bekam ich irgendwie hin. Aber an Impfungen hatte ich davor nie gedacht. Als ich von Zuhause auszog, drückten mir meine Eltern meinen Impfpass in die Hand mit den Worten: „Vergiss nicht, da ab und an mal rein zu schauen.“ Natürlich tat ich das nicht.

Erst nach meiner Corona-Booster-Impfung schaute ich zum ersten Mal bewusst hinein. Mangels besserer Lektüre vertrieb ich mir die 15 Minuten Wartezeit nach der Impfung mit einem Blick in das kleine gelbe Büchlein und stellte mit Erschrecken fest, dass meine letzte FSME-Impfung schon zehn Jahre zurücklag. Mir war nicht klar, in welchem Zeitraum eine Auffrischung nötig gewesen wäre, aber zehn Jahre kamen mir doch zu lang vor. Unwillkürlich gingen mir meine Zeckenbisse der letzten Jahre durch den Kopf, da diese ja der Hauptüberträger der Krankheit sind. Bloß nicht daran denken, ein mulmiges Gefühl! Ich beschloss sobald wie möglich zum Arzt zu gehen, um mir eine Auffrischung geben zu lassen.

Als ich der Sprechstundenhilfe im kältesten Januar mit der Zeckenimpfung kam schaute sie zunächst etwas fragend, bis sie einen Blick in meinen Impfpass warf. Sie blätterte ihn einmal durch und meinte dann zu mir: „Hören Sie mal, Ihre Tetanus-Impfung ist ja auch schon ein bisschen drüber! Sollen wir nicht erst die machen?“ So bekam ich also unverhofft erst diese und vier Wochen später schließlich die Zeckenimpfung in den Arm.

Es fühlte sich ganz hervorragend an, so frisch mit Abwehrkräften aufgeladen zu sein. Ich kam mir unverwundbar vor! Und ich hatte meine Lektion gelernt: Ab sofort Tetanus aller zehn Jahre, FSME aller drei bis fünf Jahre auffrischen. Da hat Mutti nun mal keinen Blick mehr drauf, wenn man einmal raus ist aus dem Elternhaus. Auch das gehört irgendwie zum Erwachsensein dazu…