Rubrik:
studium
15.04.2023
Autor:
Conny
Rubrik:
studium
15.04.2023
Im Rahmen des Auslandsreportage-Seminars an der Filmhochschule war ich eine Woche lang auf Malta, um dort einen Kurzfilm zu drehen. Gemeinsam mit einem Kommilitonen aus meinem Studiengang arbeitete ich an diesem Projekt. Von München flogen wir zusammen mit den anderen beiden Teams nach Valletta. Die Unterkunft und die Flüge organisierte die Hochschule für uns. Außerdem erhielten wir eine Handkasse, um Ausgaben vor Ort bezahlen zu können.
Mein Kommilitone und ich hatten im Vorfeld zum Thema Seenotrettung und Migration recherchiert, was auf Malta eine kontroverse Problematik ist. Wir reisten ohne ein vorgefertigtes Konzept an, da es uns wichtig war, unsere Geschichte vor Ort zu finden und die Erzählung von unseren persönlichen Erfahrungen im Land abhängig zu machen. Deshalb verwendeten wir die ersten beiden Tage dafür, uns einen Eindruck von Malta zu verschaffen und den Ideen, die wir recherchiert hatten, nachzugehen. Erst dann wollten wir uns entscheiden.
Unsere Wahl fiel letztendlich auf das „Peace Lab“, eine freiwillige NGO im Süden der Insel, die von einem 92-jährigen Franziskanermönch geleitet wird. Seit Jahrzehnten setzt er sich für Menschenrechte und Bildung im Namen des Friedens ein. Seit 2002 beherbergt er Asylsuchende auf seinem Grundstück. Aktuell bietet er circa 50 Personen ein Zuhause. Noch nie habe ich einen über 90-jährigen Menschen getroffen, der so vielen Verpflichtungen nachgeht und körperlich und geistig nach wie vor so fit ist. Mit großer Leidenschaft setzt er sich für die Schutzbedürftigen in der Gesellschaft ein.
Die Begegnung mit ihm und den Bewohnern war für uns eine sehr besondere Erfahrung. Mitzuerleben, wie ein friedvolles Zusammenleben unabhängig von Religion, Herkunft oder sozialem Status gelebt wird, war berührend. Schnell war uns klar, dass wir von diesem inspirierenden Ort erzählen wollen. Dabei war es uns sehr wichtig, allen Menschen mit Respekt zu begegnen und niemanden durch unsere Arbeit zu stören. Und so verbrachten wir jeden Tag ein paar Stunden im „Peace Lab“, um mit dem Mönch und den Bewohnern zu drehen. Ich übernahm den Ton, mein Kommilitone die Kamera. Da dort alle Englisch sprechen, war es für uns relativ leicht, miteinander ins Gespräch zu kommen.
Am Ende der Woche hatten wir das Gefühl, einen intimen Einblick in den Alltag des „Peace Lab“ bekommen zu haben. Voller Eindrücke reisten wir zurück nach München, um dort den Film innerhalb der nächsten zwei Wochen fertig zu schneiden ...
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