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Der Tauchkurs – Teil 2

Ein Porträt-Foto von Conny

Autor:
Conny

Rubrik:
studium

02.02.2023

Das Fazit meines ersten Tauchgangs im Geiseltalsee ließ sich in etwa so zusammenfassen: Soweit ganz gut, aber jetzt legen wir richtig los! Und so war es auch. An meinem zweiten Tag im Tauchzentrum ging es gleich am Morgen runter zum See. Auf dem Plan für heute stand Wechselatmung, eine Übung, die man im Notfall unter Wasser beherrschen muss. Grundsätzlich taucht man aus Sicherheitsgründen immer mindestens zu zweit, um sich gegenseitig helfen zu können. Bei der Wechselatmung spielten wir auf sechs Meter Tiefe das Szenario durch, dass mein Tauchlehrer keine Luft mehr bekommt. In so einem Fall taucht man dicht voreinander und hält sich an der anderen Person fest. Dann reicht man sich für jeweils zwei Atemzüge den Atemregler hin und her während man langsam wieder auftaucht. Ich hatte davor großen Respekt, aber es funktionierte auf Anhieb erstaunlich gut.

An den darauffolgenden Tagen gab es neben dem Theorie-Unterricht noch verschiedene Übungen zu absolvieren. So musste ich die Bergung eines verunglückten Tauchers aus zehn Meter Tiefe durchspielen, was zum Teil eine Auffrischung von Erster Hilfe beinhaltete und sehr komplex war. Außerdem standen Apnoe-Tauchübungen auf dem Plan, also Tauchen ohne Sauerstoff-Gerät. Hierbei musste ich zum Beispiel unter Wasser 25 Meter weit schwimmen und ein Objekt aus zwei Meter Tiefe hochholen. Am Ende hatte ich den praktischen Teil der Tauchausbildung bestanden.

Zur Belohnung und weil mein Tauchlehrer selbst so viel Freude an dem Sport hat, gingen wir am letzten Tag noch auf einen extra Tauchgang und erkundeten den See. In dem gefluteten Tagebau hat das Tauchzentrum zur Orientierung verschiedene Objekte platziert. Mehrere Plattformen, ein Segelboot und sogar einen künstlich errichteten Wald. Spannendstes Objekt aber ist das Skelett eines Fachwerkhauses, denn es ist mit der kollektiven Challenge verbunden, das Skelett mit drumherum liegenden Backsteinen zu befüllen. Jede Person, die dort auf zwanzig Meter Tiefe vorbeikommt, kann sich einen Stein greifen und diesen einfügen. Da man dabei zwangsläufig sehr viel Schlamm aufwirbelt, der sich dann lange im Wasser hält und die Sicht versperrt, geht es dabei aber wirklich nur langsam voran. Für mich war das ein toller Abschluss, der in mir große Vorfreude auf mein neu erworbenes Hobby aufkommen ließ.