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Bachelor live: Die Kapelle Hiss

Ein Porträt-Foto von Conny

Autor:
Conny

Rubrik:
studium

22.03.2019

Als ich mich vor zwei Jahren an der Filmhochschule in München beworben habe, musste ich für meine Bewerbungsmappe drei Aufgaben erledigen. Die Fotografie-Aufgabe bereitete mir besonders großes Kopfzerbrechen. Aufgabenstellung war, ein Ereignis fotografisch darzustellen, indem nur das Vorher und Nachher abgebildet werden durfte. Zwei Ideen hatte ich bereits versucht umzusetzen – mit dem Ergebnis war ich jedoch unzufrieden.
Dann aber kündigte sich eine ganz besondere Band in Halle an: Die Kapelle Hiss. Die aus Stuttgart stammende Polka-Band mit ihren witzigen Texten und extrem tanzbaren Melodien sind immer ein Highlight für mich und meine Familie. Deshalb fragte ich bei ihnen an, ob ich vor und nach dem Konzert Aufnahmen von ihnen machen dürfte. Das war damals meine Rettung, denn die Fotos konnten beim Bewerbungsverfahren überzeugen.
Am Wochenende spielten Hiss wieder in Halle. Es war ein großartiges Konzert in einer kleinen aber feinen Location. Wir standen zwei Meter von der Bühne und den Musikern entfernt und tanzten stundenlang zu Liedern mit so klangvollen Namen wie „Friedhofspolka“, „Von Sansibar nach Santa Fé“ oder „Sibirische Liebe“.
Die Band versteht es sehr gut, sich selbst als durch die weite Welt tanzende Nomaden, Zigeuner und Seefahrer zu inszenieren. Ihre deutschen Texte sind gespickt von fantastischen Erzählungen, wobei immer eine leichte Ironie mitschwingt.
An diesem Abend ging ich nach der Show natürlich noch zum Merchandise-Verkauf, den der Bassist und der Mundharmonikaspieler leiteten. Ich sagte ihnen, wie wichtig es damals für mich war, sie zu fotografieren und wie dankbar ich ihnen deswegen immer noch bin. Wir unterhielten uns nur kurz, da sie mit Abbau und Verkauf noch alle Hände voll zu tun hatten. Zum Abschied gaben sie mir einen festen Händedruck und wünschten mir viel Glück. An meinen Namen konnten sie sich sogar noch erinnern und so beendete ich diesen Abend mit dem seligen Gefühl eines Fans und der erneuten Erkenntnis, dass ich mich mit meinem Studium für den richtigen Weg entschieden habe.