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Bachelor live: Die Methode der TZI

Ein Porträt-Foto von Christin

Autor:
Christin

Rubrik:
studium

16.12.2020

Die Themenzentrierte Interaktion ist eine Methode (TZI), um Gruppen zu leiten.
Dabei geht man davon aus, dass zwischen den vier Faktoren des „Ich, Wir, Es und des Globes“ eine dynamische Balance besteht, die im Gleichgewicht gehalten werden sollte. Heute ist unser letztes Tutorium mit den Erstsemestern, welches wir mit Hilfe dieser Methode durchführen.
Ich gehe diesmal mit gemischten Gefühlen hinein, denn auf der einen Seite haben wir nun nach den vergangenen drei Tutorien eine gewisse Routine entwickelt und sind schon sicherer geworden in der Vermittlung der Inhalte. Doch in den vergangenen Wochen hatten wir noch das Glück, in Präsenz zu arbeiten und nun müssen wir nach den neuen Corona-Auflagen endgültig online arbeiten.
Die Herausforderung ist also, mit ZOOM zu arbeiten und zwar diesmal nicht als Teilnehmer, sondern als Leiterinnen. Ich bin gespannt, ob wir die verschiedenen Tools, die wir nutzen wollen, auch wirklich einsetzen können und ob alles reibungslos läuft.
Letzte Woche hatten wir unserer Gruppe zum Abschluss noch Mandarinen mitgebracht, um ihnen das ganze zu versüßen. Nun bleibt nur die Möglichkeit, den Studis anzubieten sich selbst, egal von wo sie am Tutorium teilnehmen, eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen. Am besten mit Tee, Plätzchen und vielleicht einer brennenden Kerze. Genau diese neuen Rahmenbedingungen sind auch ein entscheidender Faktor, der sich für die Leitung nach der TZI nun geändert hat und den es zu berücksichtigen gilt.
Vorher war der „Globe“ der Seminarraum in der Fachhochschule, in dem alle dieselben Bedingungen vorfanden und wir Störungen direkt mitbekamen. Es gibt nämlich das sogenannte „Störungspostulat“. Demnach ist es wichtig, auf Störungen frühzeitig einzugehen, um so den Erfolg der Gruppe zu sichern. Sitzen nun alle allein vor ihrem Rechner  bekommen wir Störfaktoren gar nicht. Und der wohl wichtigste Faktor: die Hemmschwelle während des Seminars ans Handy zu gehen wird verschwindend gering.
Um dennoch auf die Bedürfnisse der einzelnen „Ichs“ eingehen zu können, haben wir uns viele Aufgaben überlegt, um die Studis aktiv miteinzubeziehen und darauf zu achten, was sie brauchen, um möglichst viel im Tutorium für sich selbst mitzunehmen. Zum einen schicken wir sie in Break out Sessions, also kleinere Räume in der ZOOM Sitzung, um sich zunächst auszutauschen, wie es ihnen mit der aktuellen Situation geht. Wir werden später auch Gruppenarbeiten durchführen und die Ergebnisse gemeinsam zusammentragen.
Auf diese Weise liegt der Fokus sehr auf dem Faktor des „Wir“. Das „Es“ bezieht sich auf das zu behandelnde Thema, doch dieses befindet sich nah am Alltag der Studis. Wir werden über die Rolle von Sozialen Medien wie Instagram in der Ernährungsbildung sprechen. Daher handelt es sich nicht um hochkomplexe Inhalte, sondern der Austausch steht hier klar im Vordergrund.
Als zusätzliche Motivation für die Teilnahme bekommen die Studis Bonuspunkte für die Klausur, wenn sie bei allen Tutorien dabei waren. Am Ende werden wir mit zwei Gruppen je zwei Tutorien durchgeführt haben und können dann genau vergleichen, wie sich die Onlinelehre im Gegensatz zu den Präsenzveranstaltungen auf die Qualität des Seminars auswirkt.