Rubrik:
studium
04.10.2019
Autor:
Conny
Rubrik:
studium
04.10.2019
Diesen Sommer habe ich vor allem damit verbracht, meinen Zweitjahresfilm an der Filmhochschule in München fertig zu stellen. Nachdem wir abgedreht hatten, ging es direkt in die Schnittphase. Das gesamte Material musste zunächst in ein schnittfähiges Format konvertiert und danach Bild und Ton miteinander synchronisiert werden.
Fünf Wochen sind von unserer Hochschule für diesen Schnittprozess vorgesehen. Hierfür durften wir mit einer professionellen Editorin zusammenarbeiten, die den Film mit uns schneiden sollte. Im Gebäude der HFF gibt es einige Einzelschnitträume mit richtigen Schneidetischen, Bildschirmen und Lautsprechern. Einer davon war also tagsüber unser Zuhause in diesem Sommer. Allein anderthalb Wochen verbrachten wir mit dem Sichten des Materials. Bis der fertige Schnitt Mitte September stand, verbrachten wir unzählige Stunden mit dem Anschauen, Diskutieren und Ausprobieren sämtlicher Ideen. Die Aufgabe lautete also aus vielen tollen Ideen, einen Konsens zu schaffen. Meiner Meinung nach ist uns das gut gelungen und ich bin tatsächlich sehr zufrieden mit dem Endprodukt. Natürlich hätten wir noch viel länger schneiden können. Fünf Wochen klingen ja erstmal nach viel Zeit, aber für einen fast 40-minütigen Dokumentarfilm war das schon eine sehr sportliche Aufgabe.
Außerdem drängte ein Anschlusstermin, auf welchen ich mich persönlich sehr freute. Da ich bei dem Projekt neben der Regie, vor allem den Ton übernommen habe, lag mir die Tonmischung ganz besonders am Herzen. Unsere Hochschule ermöglichte uns auch hier wunderbare Dinge: fünf Tage professionelle Tonmischung im Haus, natürlich inklusive Tonmeister. Aufgabe der Mischung ist es, den am Originalschauplatz aufgenommenen Ton für das Kino zu verbessern, zu ergänzen und technisch korrekt umzuwandeln. Hier werden also Störgeräusche entfernt, Töne aus dem Soundarchiv hinzugefügt und auch eine 5.1-Surround-Mischung erstellt. Im Kino hat man dadurch das Gefühl, dass die Geräusche nicht nur von vorne kommen, sondern auch von der Seite und von hinten. Außerdem nahmen wir sogenannte Foleys auf, sprich künstlich nachgemachte Töne wie zum Beispiel Schritte, Griffe oder Atmen, um unseren Film auf der Tonebene noch voller und detailreicher klingen zu lassen. Der Unterschied ist immens. Der Zuschauer ist noch näher an den Protagonisten dran und das ganze Geschehen wirkt viel realistischer. Für mich war die Haupterkenntnis unserer Tonmischung, dass es nicht nur ein technisch notwendiger Prozess beim Filmemachen ist, sondern hier wirklich noch kreativ Einfluss genommen werden kann auf das Endprodukt.
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