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Bachelor live: Die Museumsnacht

Ein Porträt-Foto von Conny

Autor:
Conny

Rubrik:
studium

24.06.2022

Vor ein paar Wochen fand in Halle und Leipzig seit zwei Jahren endlich wieder die Museumsnacht statt. Einen Abend lang hatten in beiden Städten sämtliche Museen sowie sonst nicht zugängliche historische Orte für das Publikum geöffnet. Meine Freundin und ich hatten uns vorgenommen, nach Leipzig zu fahren, weil wir die Museen in Halle zum Großteil schon kennen.

In der Eintrittskarte für die Museumsnacht war gleichzeitig ein Ticket für den Regionalverkehr zwischen beiden Städten enthalten, sodass wir problemlos hin- und zurückfahren konnten. Nachdem wir den Tag im Zentrum von Leipzig verbracht hatten, öffneten sich um 18 Uhr die Pforten von knapp 60 Museen. Eine Zahl, die in uns Ambitionen weckte, so viel wie möglich in die sechs Stunden Museumsnacht zu packen. Trotz dieser etwas überfordernden Menge an Möglichkeiten, war uns der erste Stopp unserer Tour ziemlich schnell klar: Das deutsche Kleingärtnermuseum. Inmitten einer noch voll genutzten Kleingartenanlage informierten historische Schaugärten und eine kleine Ausstellung im ehemaligen Vereinshaus über die Entstehung und Entwicklung der Schrebergartenkultur in Deutschland. Verlockend war hier vor allem auch das Angebot, einen eigenen Gartenzwerg bemalen zu können. Wo wir mit der Ausstellung hingegen recht schnell durch waren, vereinnahmte uns dieser kreative Part umso mehr. Mit Pinsel, Acrylfarbe und großer Detailverliebtheit widmeten wir uns den Zwergen und ließen fast zwei Stunden ins Land gehen, bis sie uns vollendet erschienen.

Danach musste erst mal was zu essen her. Und dann war es auch schon 22 Uhr und gar nicht mehr so viel Zeit bis Mitternacht, um die restlichen 59 Museen zu besuchen. Wir entschieden uns deshalb für das Museum mit der kürzesten Anreise und landeten im Sächsischen Psychiatriemuseum, wo es um die Geschichte psychiatrischer Anstalten in Sachsen ging und unter anderem auch markante Einzelschicksale vorgestellt wurden. Hier tat sich eine spannende Parallele zum Kleingärtnermuseum auf. War uns dort zuvor noch Dr. Moritz Schreber als Ideen- und Namensgeber der Kleingartenbewegung vorgestellt wurden, begegnete uns nun sein Sohn Daniel Paul Schreber, welcher unter schweren Psychosen litt und dessen autobiografische Schriften unter anderem Sigmund Freud als Deutungsgrundlage dienten. Auch wenn wir letztendlich dann doch recht wenig besichtigt haben in dieser Nacht, gab es für mich zwei unerwartete Dinge, die ich daraus mitnehmen konnte: Einblicke in die Familie Schreber und den selbst gestalteten Gartenzwerg!