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Bachelor live: Die Studienarbeit

Ein Porträt-Foto von Conny

Autor:
Conny

Rubrik:
studium

03.04.2020

Als Teil unseres Grundstudiums an der Filmhochschule müssen wir für die Abteilung Medienwissenschaften eine wissenschaftliche Hausarbeit von zehn bis 15 Seiten schreiben. Dazu finden einmal im Jahr spezielle Kurse statt, die zu unterschiedlichen Themen arbeiten. Ich entschied mich für das Seminar „Die Stadt im Film“. Hier haben wir diverse theoretische Texte zur Darstellung des Urbanen in Spiel- und Dokumentarfilmen gelesen und parallel an unseren eigenen Hausarbeitsthemen gearbeitet. Da der Kurs nur aus zehn Teilnehmern bestand, konnten wir uns sehr entspannt mit unserer Dozentin darüber austauschen. Am Ende der Seminarwoche entschied ich mich für den Film Berlin Babylon, wohl gemerkt nicht für die Serie Babylon Berlin. Das ist ein dokumentarischer Film aus dem Jahr 2000, der den Umbau Berlins Ende der 1990er Jahre begleitet hat und der mich schon seit langem aufgrund seiner eindrucksvollen und experimentellen Gestaltung sehr faszinierte.
Das Thema war also schnell klar. Schwieriger war es, eine genaue Fragestellung zu formulieren. Insgesamt nahm ich drei Beratungstermine bei meiner Dozentin in Anspruch, in denen wir über meine Interessen sprachen und gemeinsam überlegten, welcher Zugang sich am besten für mich eignete. Außerdem unterbreitete sie mir einige Literaturvorschläge. Das war sehr produktiv und danach hatte ich das Gefühl, gut vorbereitet loslegen zu können. Ich wollte mithilfe der These eines Autors der Frage nachgehen, ob der Film Berlin als Ort oder als Raum darstellt. Beim Schreiben kam ich gut voran und das wissenschaftliche Schreiben machte mir als Kontrastprogramm zu unserem sonst sehr praktischen Studium sogar recht viel Spaß. Erst als ich mich mit meiner Freundin unterhielt, wurde mir klar, dass an größeren Universitäten, Hausarbeiten gänzlich anders ablaufen. Während ich mit meiner Dozentin einen sehr regen Kontakt über mein Thema und meine Fragestellung hielt, wir uns sogar per Mail öfters austauschten, scheint es anderswo sehr viel anonymer zuzugehen. Da sind wir hier wohl ziemlich verwöhnt.
Je näher die Abgabefrist rückte, desto näher kam auch das Corona-Virus nach Deutschland. Das führte letztlich dazu, dass niemand unsere Hochschule mehr betreten durfte, was natürlich ein Problem darstellte für die Abgabe der Arbeit. Zunächst hieß es, wir könnten sie immer noch per Post schicken, bis sich unsere Dozenten dann schließlich darauf einigten, dass die Arbeit zum ersten und hoffentlich einzigen Mal in der Geschichte der HFF per Mail geschickt werden könne.