Rubrik:
studium
02.04.2024
Autor:
Conny
Rubrik:
studium
02.04.2024
Als ich 14 Jahre alt war, schenkten meine Großeltern mir meine erste eigene Kamera. Das war ein kleiner schwarzer Camcorder, mit dem ich damals viel filmte und fotografierte. Erst 2020 entdeckte ich die Kamera in meinem alten Kinderzimmer wieder. Zur gleichen Zeit veränderte sich das Leben meiner Großeltern auf einschneidende Weise, denn sie mussten ihre Wohnung verlassen und in ein Pflegeheim ziehen. Unwillkürlich spürte ich damals den Drang, den Camcorder wieder in die Hand zu nehmen und die Ereignisse festzuhalten. So begann ich damit, über mehrere Monate hinweg alles festzuhalten: Ihre letzten Tage in der Wohnung, die Ankunft und das Einleben im Heim bis hin zur endgültigen Haushaltsauflösung durch eine Firma.
Es war immer mein Plan, irgendwann aus dem Material einen Film zu machen. Nach den Dreharbeiten ruhte das Projekt jedoch knapp zwei Jahre. Andere Projekte waren dringender und mein Respekt vor der Menge des Materials und der emotionalen Aufgabe, sich dem zu stellen, war doch recht hoch. Rückblickend betrachtet war dieser lange Abstand zu den Dreharbeiten aber gar nicht verkehrt, bevor ich letztes Jahr mit dem Schnitt anfing. Zunächst schaute ich mir alle 22 Drehtage an und traf eine Vorauswahl.
Im nächsten Schritt ging ich auf die Produktionsfirma zu, mit der ich zusammenarbeite, und wir verfeinerten gemeinsam den Schnitt. In regelmäßigen Abständen schauten wir uns eine Version an und besprachen sie. Dann arbeitete ich bis zum nächsten Treffen wieder auf eigene Faust weiter. Außerdem stellten wir einen Antrag auf Fördermittel beim Land Sachsen-Anhalt, um den Schnitt und die Postproduktion finanzieren zu können. Der wurde ein paar Wochen später genehmigt, was mich außerordentlich freute. Bis dato hatte ich mehr oder weniger alleine an dem Projekt gearbeitet. Nun wurde aus dem simplen anfänglichen Impuls, Dinge festzuhalten, ein richtiges Projekt. Mein erster Film, den ich vollkommen unabhängig von meiner Hochschule oder einem Auftraggeber realisiert habe. Ein gutes Gefühl.
Nun ist der Film fertig. Er ist 18 Minuten lang, trägt den Titel „Dinge des Lebens“ und ich muss sagen, ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis, was ich am Ende einer Schnittphase, nicht immer mit so großer Überzeugung behaupten kann. Mal schauen, welche Reise der Film nehmen wird ...
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