Rubrik:
studium
05.12.2022
Autor:
Conny
Rubrik:
studium
05.12.2022
Im Oktober fand das 65. Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm, kurz Dok Leipzig, statt. Da ich in Halle wohne und selbst Dokumentarfilme mache, war das natürlich ein Pflichttermin für mich. Ich war sehr neugierig auf das Festival und holte mir daher im Voraus eine Akkreditierung für die ganze Festivalwoche. Obwohl ich in Halle aufgewachsen bin, hatte ich es noch nie geschafft, das Festival zu besuchen. Das wollte ich in diesem Jahr ändern und nahm mir extra die ganze Woche dafür frei. Ich wollte möglichst viele Veranstaltungen und Filmvorführungen besuchen.
Als dann der erste Festivaltag gekommen war, stellte ich am Morgen fest, dass ich ja doch noch ganz schön viel abzuarbeiten hatte und entschloss mich kurzerhand, meinen großen Festivalauftakt um einen Tag zu verschieben. An Tag zwei hatte sich an dieser Situation wenig verändert. Erst am Nachmittag lichtete sich das Feld und ich konnte mich von meinem Schreibtisch lösen. Mit der S-Bahn fuhr ich nach Leipzig und besuchte um 18 Uhr meine erste Filmvorstellung. Der Film hieß „Schlachthäuser der Moderne“ und beschäftigte sich mit moderner südamerikanischer Architektur sowie dem Humboldt Forum in Berlin. Die ziemlich verkopfte und steife Machart des Films gefiel mir nicht besonders gut und das anschließende Gespräch mit dem Filmemacher war beinah interessanter als der Film selbst.
Von dem etwas holprigen Start ließ ich mich aber nicht einschüchtern und besuchte am nächsten Tag um 11 Uhr gleich die nächste Vorstellung. Der Film „Matter Out of Place“ beschäftigt sich mit der Müllentsorgung auf verschiedenen Kontinenten. In minutenlangen Einstellungen zeigt der Filmemacher, wie die Menschen weltweit versuchen, Herr über die Unmengen an Müll zu werden, die wir alle tagtäglich produzieren. Die ruhige und beobachtende Erzählweise des Films mochte ich sehr und die kommentarlos dargebotenen Szenen empfand ich als äußerst eindrücklich. Richtig beseelt verließ ich das Kino, motiviert weitere Filme zu schauen.
Am Ende der Woche sah meine persönliche Dok Leipzig Statistik wie folgt aus: vier Langfilme, elf Kurzfilme und zwischendrin immer wieder zahlreiche Netzwerk-Veranstaltungen, bei denen ich einige Leute kennenlernen und wiedersehen durfte. Alles in allem war es für mich eine intensive Woche mit vielen Eindrücken, die ich im nächsten Jahr gerne wiederhole.
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