Rubrik:
studium
10.08.2021
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Autor:
Lee-Ceshia
Rubrik:
studium
10.08.2021
Als ich 16 Jahre alt war, saß ich total verweint auf dem Sofa in meinem Zimmer. Als meine Mutter fragte, was eigentlich los sei, meinte ich, dass ich gar nicht wisse, wer ich bin und wie mein Leben weitergehen soll. Kein Wunder, dass meine Mutter sich bemühte nicht zu lachen. Sie sagte: „Wieso machst du dir denn so viel Druck? Hab doch einfach Spaß.“ Dass ich mir so viel Druck gemacht habe liegt wohl daran, dass ich Kind einer Leistungsgesellschaft bin und damals das Gefühl hatte, den Anforderungen in der Schule nicht länger gerecht werden zu können. Das geht wol vielen so. Aber meine Mutter hatte Recht, ich wollte immer fröhlich auf jeder Party tanzen und nebenbei noch gut in der Schule sein. Mit 16 ist das ein ganz schöner Druck. Kein Vergleich zu meinen jetzigen Pflichten, ich bin jedoch auch etwas älter geworden. Heute weiß ich, dass das Erwachsenenleben mehr Verantwortung und Druck mit sich bringt. Doch der Satz meiner Mutter ist mir im Gedächtnis geblieben. Ich muss doch im Grunde niemanden etwas beweisen, oder?
Und wie wir alle erfahren haben, sind viele Sachen vergänglich und auch nicht planbar. Mit 16 Jahren hätte ich es niemals für möglich gehalten, dass wir alle in einer Pandemie leben müssen. Mein Anspruch ist nämlich auch durch meinen hohen Aktivitätsdrang gewachsen – ich konnte schwer mit mir allein sein und bin daher immer unterwegs gewesen. In der Hinsicht bin ich wirklich gewachsen. Ich reflektiere viel, hinterfrage meine Umstände und traute mich ins Studium – was direkt nach dem Abitur kaum möglich gewesen wäre. Der Druck ist noch da, aber ich habe mehr Spaß am Leben und achte auf mich.
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