zum Inhalt

Eine Auslandsreise als halbe Studentin

Portrait von Marie

Autor:
Marie

Rubrik:
studium

18.10.2024

So, nach sehr viel Zeit (und dem ein oder anderen Nervenzusammenbruch wegen meiner Studienentscheidung) melde ich mich wieder. Es ist sehr viel passiert und ich erzähle jetzt wohl vom Abgedrehtesten, was jemand im Modulstudium wohl jemals gemacht hat. Ein Stipendium beantragen. Gut, das klingt jetzt nicht so spannend. Aber wenn ich sage, dass es um ein Stipendium in Schweden ging, wirkt das Ganze gleich interessanter, oder?

Alles startete mit meinem Schwedisch-Kurs an der Uni. Ich habe ihn eigentlich gewählt, weil ich die Punkte gebraucht habe. Ich habe brav meine Hausaufgaben gemacht, meine Klausur (mit Bestnote des Kurses) geschrieben und den Kurs bestanden. Da ich danach Lust hatte, mit Schwedisch weiterzumachen, habe ich mich im April gleich für einen weiteren Kurs eingeschrieben. Während ich darauf gewartet habe, dass das neue Semester anfängt, kam eine Mail von meiner Schwedisch-Dozentin an alle Kursteilnehmenden. Die Mail startet mit „Ihr habt die Möglichkeit, nach dem zweiten Kurs einen Intensivkurs in Schweden zu absolvieren“. Ich glaube, mir hat es noch nie so sehr in den Fingern gekribbelt! Ich konnte den ganzen Tag über an nichts anderes mehr denken. Ich muss da hin!

Nachdem ich das mit meiner Familie abgeklärt hatte, habe ich direkt eine Antwortmail an meine Dozentin geschrieben; wir haben uns zusammengesetzt, da für das Stipendium ein Aufsatz und ein Empfehlungsschreiben notwendig waren. Zuerst war ich etwas verwirrt, da ich ursprünglich nach Axvall, in die Nähe von Göteborg, wollte. Der Kursbeginn fiel aber genau auf den Tag der zweiten Schwedisch-Klausur. Daher habe ich mich für den zweiten Ort entschieden, an dem der zweite Kurs circa zwei Wochen später stattfinden würde: Kalix, ein kleines Städtchen unweit des Polarkreises, fünfzig Kilometer von der finnischen Grenze entfernt. Am selben Tag habe ich mich dann oft gefragt, worauf zur Hölle ich mich da eingelassen hatte: Allein mit dem Zug, zwei Tage Fahrt. Die Wochen vergingen und plötzlich war da Post aus Schweden in meinem Mailpostfach. „Du har fått en plats på vår sommarkurs.“ Ich musste die Mail dreimal lesen, weil ich dachte, dass mein schwedisches Gehirn mal wieder kaputt ist. Aber nein, tatsächlich, ich hatte es geschafft, ich darf nach Schweden!