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Wenn (Alb)Träume wahr werden

Porträt von Bloggerin Maya

Autor:
Maya

Rubrik:
studium

14.10.2024

Ich dachte immer, dass das Realisieren eines innigen Wunsches nichts als Freude hervorrufen sollte. Doch das Gefühl, meinem lang erträumten Auslandsaufenthalt unmittelbar bevorzustehen, jagte mir plötzlich furchtbare Angst ein. Eine Spirale der Unsicherheit und Verwirrung mit den verschiedensten Horrorszenarien begann sich unkontrollierbar zu kreisen. Obwohl ich immer schon ins Ausland wollte, machte mich mein Herzenswunsch nun unfassbar ängstlich. War ich denn überhaupt in der Lage, allein in einem anderen Land Fuß zu fassen? Konnte ich den Mut aufbringen, meine Geliebten für eine so lange Zeit zu verlassen? Was, wenn das Geld knapp wurde, ich keine Kontakte knüpfen konnte oder keinen Job fand?

Je mehr ich spürte, dass meine Angst die ursprüngliche Vorfreude langsam in Besitz nahm, desto stärker fokussierte ich mich auf die positiven und wahrscheinlicheren Was-Wenns: Was, wenn ich unglaubliche Freundschaften knüpfte? Was, wenn ich einen Job fand, der mich jeden Tag aufs Neue motivierte und stolz machte? Was, wenn ich die schönste Zeit meines Lebens haben sollte?

Genau diese Gedankenstränge halfen mir immens dabei, meine Furcht zu kontrollieren und die wundervollen Aspekte meines Vorhabens zu beleuchten. Außerdem wurde mir bewusst, dass meine plötzliche Negativität oft von Personen gesäht wurde, die mein Vorhaben sowieso als schier verrückt abtaten und mich als Person nicht verstanden. Ich bin unglaublich stolz auf mich selbst, denn trotz meiner großen Ängste habe ich es geschafft, den Mut aufzubringen und es zu versuchen. Objektiv betrachtet war es völlig normal, an solch einer lebensverändernden und kostspieligen Entscheidung zu zweifeln. All die möglichen Probleme, die mir mein inneres Auge andauernd vorspielte, waren eine Art Selbstschutzmechanismus. Natürlich fühlte ich mich in meiner gewohnten Umgebung am wohlsten, doch nachhaltige und vor allem tiefgründige Veränderungen geschahen nur durch das Verlassen meiner Wohlfühlzone. Mein inneres Einverständnis es einfach zu wagen, belohnte mich maßlos und ich wuchs über mich hinaus.

Tatsächlich trat kein einziger meiner wirren Horrorgedanken ein. Die positiven Szenarien, an die ich mich klammerte, erfüllten sich jedoch alle, und zwar ausnahmslos. Mein Motto heute und mein Rat an euch ist also: Do it scared, but do it.