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Erfahrungen aus der Wohnungssuche

Ein Porträt-Foto von Christin

Autor:
Christin

Rubrik:
studium

12.07.2023

Habt ihr euch für einen Studiengang entschieden oder zieht aufgrund eines Ausbildungsplatzes in eine andere Stadt, so kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass dies ein ziemlicher Kraftakt werden kann. Daher möchte ich ein paar Tipps zum Thema mit euch teilen. Noch mal kurz zusammengefasst, habe ich mittlerweile bereits in drei WGs gelebt, zwei davon waren in Münster und eine in Nijmegen, mit je 2, 3 und 8 Leuten. Daher möchte ich euch als Erstes die Website beziehungsweise App wg-gesucht.de ans Herz legen. Als ich 2019 in der Situation war und von zu Hause ausgezogen bin, kannte ich diese noch nicht und war sehr dankbar, als mir eine Freundin diesen Tipp gab.

Ihr könnt hier vor allem, wie der Name schon sagt, nach einer passenden WG oder sogar einem eigenen Apartment suchen. Dazu legt ihr am besten ein Profil mit einem passenden Foto an, denn die Profile bleiben besser in Erinnerung. Tatsächlich stand ich schon auf beiden Seiten der Suche. Ich wollte nicht nur selbst die passende Wohnung samt Mitbewohner finden, sondern war selbst Teil davon, sogenannte WG-Castings zu organisieren. Schreibt eine persönliche, auf die jeweilige Anzeige bezogene Nachricht und etwas über euch, aber achtet auch darauf, dass der Text insgesamt nicht zu lang wird und gut strukturiert ist. Absätze können da sehr hilfreich sein.

Wurdet ihr zu einem persönlichen Kennenlernen eingeladen, achtet auch darauf, ob ihr es euch selbst vorstellen könnt, mit diesen Menschen zusammenzuwohnen, die euch nun gegenüberstehen. Ich weiß, dass der Druck groß ist. Ihr braucht eine Wohnung und es ist ein regelrechtes Haifischbecken, in dem der nächste Konkurrent schon um die Ecke lauert, nach dem ihr aus der Tür raus seid. Vergesst trotzdem nicht, dass es auch um euch geht. Ihr trefft ebenfalls die Entscheidung, ob es passt oder nicht – und daher scheut euch nicht davor, im Falle eines schlechten Bauchgefühls, Nein zu sagen. Natürlich ist es allgemein schwer festzustellen, ob ihr mit diesen fremden Leuten (und das sind sie ja nun mal) auf einer Wellenlänge seid.

Eine andere Möglichkeit wäre es, wenn ihr eine Wohnung anmietet, in der ihr euch selbst die Mitbewohner suchen könnt. Das ist wohl allerdings mit einer anderen finanziellen Sicherheit verbunden, jedoch auch eine Überlegung wert.

Für einige könnte es auch interessant sein zu hören, dass es Wohnmodelle gibt, in denen ihr eine deutlich geringere Miete zahlt, weil ihr einen gewissen Wert in Form von Alltagshilfe erarbeitet. Dies kann unterschiedlich aussehen, beispielsweise eine Begleitung eines Seniors zum Einkaufen, kleine Hilfen im Haushalt oder bei der Gartenarbeit. Alles in allem ist es immer gut, seine Möglichkeiten zu kennen und für sich individuell abwägen zu können, was einem liegt. Am Ende ist es auch mit etwas Glück und Zufall verbunden, wie es sich ergibt. Solltet ihr tatsächlich feststellen, dass es doch nicht das Richtige ist, könnt ihr euch auch immer wieder wegbewerben. Unter dem Semester sind auch nicht mehr so viele Leute gleichzeitig auf der Suche.

Zum Schluss noch eine Sache: Gerade, um sich in der neuen Stadt erst einmal orientieren zu können, kann es sinnvoll sein, eine befristete Möglichkeit wahrzunehmen. Viele Studierende vermieten ihr Zimmer teilweise für ein Semester unter. Dies kann eine echte Chance sein, um auf der einen Seite festzustellen, welcher Stadtteil euch am besten gefällt, und ein weiterer großer Vorteil ist es, dass ihr nicht direkt alle Möbel anschaffen müsst.