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Bachelor live: Es geht immer weiter

Ein Porträt-Foto von Enne

Autor:
Enne

Rubrik:
studium

16.04.2020

Nach meiner Rückkehr aus Málaga verbrachte ich die nächsten Tage mit meinem Freund in der Hauptstadt. Wir besuchten meine Schwester und feierten ihren Geburtstag. Nach einer Woche ging es für mich jedoch bereits weiter, denn schon lange Zeit vorher hatte ich einen Flug nach Paris gebucht, um dort eine Freundin zu besuchen. Leider musste sie oft und lange in die Uni, ich verbrachte trotzdem ein paar tolle Tage in der „Stadt der Liebe“. Am ersten Tag fuhr ich nach Montmartre, das Viertel, in dem sich das Moulin Rouge sowie die Kirche Sacré-Coeur befinden. Ich schlenderte durch die Straßen, futterte mich von Laden zu Laden durch und stieg die Treppen zu dem prächtigen Kirchenbau hinauf. Von dort aus hat man einen atemberaubenden Blick über Paris. Ich war zudem ein richtiges Glückskind, denn nachdem es den ganzen Tag immer wieder geregnet hatte, kam nun die Sonne hervor und die Stadt zeigte sich mir von ihrer schönsten Seite. Ich lief den Berg wieder hinab und besuchte den Friedhof des Viertels, der mich mit seinen großen, steinernen Häuserchen und Familiengräbern beeindruckte. Vielleicht mag es makaber klingen, aber oft sind Friedhöfe die Orte, an denen ich in Großstädten am ehesten etwas Ruhe finde. Am Abend fuhr ich dann mit meiner Freundin zurück zu ihr nach Hause und wir machten uns, ganz klischeemäßig, Crêpe zum Abendbrot. Am nächsten Tag erfuhr ich leider, dass meine Reise durch das Coronavirus eingeschränkt werden sollte, mein Rückflug wurde gecancelt. Von da an lag ein kleiner Schatten über meiner Reise, denn es kostete mich einige Zeit, eine alternative Lösung zu finden. Ich musste meinen Besuch bei meiner Freundin abkürzen. Dennoch hatten wir noch drei tolle Tage miteinander, in denen wir das Weltgeschehen zwar im Auge behielten, aber trotzdem versuchten, ruhig und bedacht zu handeln. Wir unternahmen zwar nicht mehr viel, aber verbrachten ausgiebig Zeit zu zweit und machten uns gegenseitig Mut. Am Tag meiner Abreise war mir zwar etwas mulmig, aber ich war froh, die Entscheidung der früheren Abreise getroffen zu haben, denn die strikten Maßnahmen kamen dann doch sehr rasant auf Frankreich und den Rest Europas zu. Trotz allem verlor ich mein Vertrauen nicht und stand alle Entwicklungen sowohl ernsthaft als auch optimistisch entgegen.