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Bachelor live: Fasten-Benefits

Ein Porträt-Foto von Christin

Autor:
Christin

Rubrik:
orientieren

12.03.2021

Wir haben gestern mit unserem Fastenkurs einen Film auf Arte gesehen, da könnt ihr bei Interesse ja auch mal reinschauen, der uns nochmal gezeigt hat, was für eine alte Tradition hinter dem Fasten steckt, auch in der Medizin!

In der Doku geht es insbesondere um einen Ort in Russland, wo Fastenkuren durchgeführt werden. Das kuriose dabei ist, dass die Fastenkuren in Russland von den Krankenkassen übernommen werden. Heute ist es bei uns wie in vielen anderen Ländern auch ein Problem des Gesundheitssystems, dass solche auch teils präventive Maßnahmen nicht mehr unterstützt werden. In Deutschland gibt es aber beispielsweise an der Charité in Berlin eine eigene Abteilung in der Fastenkuren für Patienten mit Rheuma, Bluthochdruck oder Asthma angeboten werden.

Weitere Wirkungen des Fastens sind natürlich Gewichtsverlust, wobei beachtet werden muss, dass dies zunächst viel Wasser ist, welches mit Glykogen (Speicherform der Glucose) abgebaut und nach dem Fasten wieder eingelagert wird. Auch wird ein Teil des Proteins, also Muskeln abgebaut, bevor der Körper sich an die Fettreserven macht.

Interessant ist aber die reinigende Funktion des Fastens. Ihr könnt euch ja vorstellen, dass wenn der Körper mal eine Pause vom ständigen Verdauen hat, er sich anderen Aufgaben widmen kann. So kann man während des Fastens mit Kräutertees ganz gezielt die Leber als zentrales Entgiftungsorgan bei ihrer Arbeit unterstützen. Hier ist es auch super wichtig, viel zu trinken. Was ich besonders am 5. Tag gespürt habe: Meine Laune ist so gut geworden. Zum einen ist es wohl der Stolz gewesen, den ich empfand. Zum anderen ist es nachgewiesen, dass durch Fasten Serotonin im Körper frei gesetzt wird. 

Neueste Studien zeigen auch, dass die Möglichkeit besteht, durch regelmäßigen Nahrungsverzicht länger zu leben, da zum einen die Zellerneuerung besser läuft und zum anderen der Alterungsprozess verlangsamt wird. Eine Studie mit Mäusen hat ergeben, dass die Maus, die 8 Stunden Futter bekommen hat, vitaler und schlanker war, als eine Maus, die den ganzen Tag dieselbe Menge Futter zur Verfügung hatte. Außerdem lebte die „16:8 - Maus“ auch 40 Prozent länger. Und damit zum Intervallfasten, denn von diesem 16:8 Fasten habt ihr bestimmt schon einmal gehört. Dies ist eine gute Möglichkeit für den Alltag und mir persönlich fällt es auch gar nicht schwer, wenn ich um 19 Uhr das letzte Mal esse und dann um 11 Uhr zu frühstücken.

Fun Fact am Rande: das englische Wort breakfast heißt nichts anderes als Fastenbrechen also break fast. Zum Abschluss dieses Eintrags möchte ich kurz auf ganz aktuelle Forschungen von Professor Dr. Longo von der University von Southern California zu Sprechen kommen. Dieser hat mit Versuchen gezeigt, dass Mäuse, die eine Überdosis an Medikamenten einer Chemotherapie bekommen haben und dabei gefastet haben, hatten eine doppelt so hohe Überlebenschance. Dazu gibt es auch Selbstversuche und Aussagen von Patient*innen, die sich einfach besser fühlten, wenn sie vor einer Chemotherapie gefastet hatten.

Auch im nicht krebskranken Organismus kann Fasten Einfluss auf mögliche entstehende Krebszellen haben, denn diese sind durch ihre Mutation nicht daran angepasst. Man vermutet, dass unsere körpereigenen Zellen in ihrem genetischen Code Mechanismen zum Verhalten gespeichert haben, wenn keine Nahrung aufgenommen wird. Das ist ein uralter Mechanismus und in der Geschichte des Menschen ist es eher normal, dass zeitweise keine Nahrung zur Verfügung stand, als, wie es heute der Fall ist und wir immer alles im Überfluss bekommen.