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Festivalsommer

Blogger David mit einem Pappschild, auf dem MADRID steht.

Autor:
David

Rubrik:
studium

26.07.2023

Als Studi hat man es ehrlich gesagt noch leicht. Gerade im geisteswissenschaftlichen Bereich ergibt sich, auch wenn man fleißig arbeitet, eine nicht geringe Menge an Freizeit, die sich auf verschiedenste Weise nutzen lässt. Selbstverständlich bin ich großer Fan dieser Strukturierung, da deutlich mehr Freiheit innerhalb des Studiums herrscht, welche zwar organisiert werden will, am Ende jedoch für ein ausgewogeneres Leben sorgen kann. Ich merke für mich, dass die Uni nach etwas Abstand wieder deutlich attraktiver wird und sich somit das Leben abseits von Texten, Schreiben und Lesen auf ebendiese Tätigkeiten auswirkt. Im Sommersemester ist diese Dynamik nochmals etwas verschärft, weil die langen Tage und die große Hitze vermutlich auch die Dozent*innen beeinflusst. Also noch mehr Freizeit. Was macht man nun mit all der Zeit?

Die wohl treffendste Antwort ist das Festival. Festivals sind so beliebt wie nie, und das aus mehreren Gründen. Zum einen ist es der ultimative Ort zum Abschalten (indem man paradoxerweise eben nicht entspannt). Außerdem ist es mit der beste Ort, um möglichst schnell viel Geld loszuwerden. Immerhin muss sich der HiWi-Job unterm Semester auch lohnen. Auf dem Zeltplatz kommen dann alle wieder auf den Boden der Realität zurück, und so manch eine*r bemerkt schon die ersten Anzeichen von Rückenschmerzen. Doch all das ist schnell vergessen. In Wirklichkeit verzaubert natürlich die Andersartigkeit der Festivalwelt die Besucher*innen. Auch ich konnte mich dieses Jahr dieser attraktiven Parallelwelt nicht entziehen und war schon bald im Sog des Festivaltreibens verschwunden. Ab und zu mit etwas Koffein hatte ich jede Menge Spaß und konnte ohne negative Nachwirkungen (abseits von Schlafmangel und Muskelkater) am folgenden Tag erneut durchstarten. Ein weiterer Nebeneffekt: Nüchtern fährt es sich deutlich entspannter durch die Polizeikontrollen (und sonst sowieso). Selbstverständlich wurden wir noch mit etwas Regen beglückt – sonst wäre es vermutlich auch keine richtige Festivalerfahrung gewesen ...

Nun sind die letzten beiden Semesterwochen angebrochen und ich kann, nach einigen Tagen im zweiten Gang, wieder hochschalten und durchstarten mit meinen Hausarbeiten. So schnell sich die andere Realität der Festivals auftut, so flott ist sie auch wieder vorbei. Jetzt ist alles wieder wie immer: aufstehen, arbeiten, essen, arbeiten etc. Doch beklagen will ich mich nicht: Immerhin habe ich keine Klausuren dieses Semester. Schlimmer geht also immer!