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Bachelor live: Freundliche Grüße

Ein Porträt-Foto von Conny

Autor:
Conny

Rubrik:
studium

29.06.2021

Immer wieder beschäftigt mich die Frage, mit welcher Grußformel ich meine Mails am besten beende. Denn, wie bei einem guten Film ist das Ende einer Mail besonders wichtig und kann viel bewirken. Es ist jedoch gar nicht so leicht, die richtigen Worte zu finden. Wie gut glaube ich die andere Person zu kennen? Wie gut möchte ich sie kennen? Was wirkt zu formell oder zu jovial? Welchen Eindruck möchte ich vermitteln und was passt zum Inhalt der Mail?

Mit der Grußformel hat man die Möglichkeit, seine Nachricht zu personalisieren oder sogar zusammenzufassen. Offensichtlich hinterlassen individuelle Grüße am Ende einer Nachricht bei mir immer einen guten Eindruck, weil ich das Gefühl habe, dass mein Gegenüber tatsächlich mir diese Grüße widmet, indem er mir ein wenig seiner Zeit und Kreativität schenkt. Ein standardisierter Gruß, gar eingebettet in eine Signatur, ist wirklich zur reinen Floskel verkommen und kann im Grunde eingespart werden.

Nun gibt es viele Varianten: „Freundliche Grüße“ spielt für mich in einer Liga mit „Hochachtungsvoll“ und ist nur bei ganz offiziellen Mails angebracht. „Beste Grüße“ versuche ich zu vermeiden, denn es hat etwas sehr Prahlerisches. „Viele Grüße“ nutze ich nur zur Not, wenn mir gar nichts anderes einfällt. Es wirkt irgendwie fixiert auf reine Quantität, wie viele Worte ohne Inhalt. Schöne oder sonnige Grüße habe ich, soweit ich weiß, noch nie verschickt. Beides klingt zu sehr nach Urlaub. Außerdem sind Schönheit und sonniges Wetter bekanntermaßen vergänglich.

Am häufigsten verwende ich wohl „Liebe Grüße“. Auch wenn es bei einigen Konversationen vermutlich zu persönlich ist, gefällt mir der gutmütige und wohlgesonnene Charakter dieser Worte. Von einer Professorin habe ich mir „Herzliche Grüße“ abgeschaut. Das erscheint mir gleichzeitig persönlich und dennoch professionell. Außerdem teile ich gerne mit, von wo aus ich die Grüße schicke oder wünsche etwas am Ende. Zum Beispiel „Alles Gute“ oder „ein schönes Wochenende“, ohne aber das bedeutungsvolle „wünscht…“ plus meinen Namen anzuhängen. Dadurch hebt sich die wünschende Person zu sehr selbst hervor, wie ich finde. Für den prägnanten Charakter bieten sich auch die Adverbien-freien Formen „Grüße“ oder nur „Gruß“ an. Das ist aber wohl eher der Busfahrer-Gruß unter den Verabschiedungsformeln und nutze ich gerne bei engen Freunden, wo nicht viel über Formalitäten nachgedacht werden muss.

In diesem Sinne: Grüße an alle Leser*innen!