Rubrik:
studium
13.07.2022
Autor:
Diana
Rubrik:
studium
13.07.2022
Jedes Jahr gibt es an der FH Erfurt die sogenannte „Interdisziplinäre Projektwoche“. An ihr können alle Studierenden aus unterschiedlichen Fachbereichen teilnehmen und zusammen fachübergreifend arbeiten. Es gibt eine ganze Reihe an Projekten zu den unterschiedlichsten Themen, die vom Palettenmöbelbau bis zur Organisation eines Ruheraums reichen. Ich persönlich habe mich diesen Sommer sehr kurzfristig dazu entschieden, an der Projektwoche teilzunehmen und es im Nachhinein nicht bereut. Unter dem Titel „Schattieren-Versickern-Verdunsten“ ging es darum, unseren Campus klimaresilient, also widerstandsfähig gegenüber den Folgen des Klimawandels, zu gestalten.
Wir haben zunächst einen pflanzenkundigen Rundgang durch den Park auf dem sogenannten „Grünen Campus“ an der Leipziger Straße gemacht und anschließend einen weiteren Rundgang über den Hauptcampus der Altonaer Straße unternommen. Dort haben wir uns die Stellen angesehen, an denen die verschiedenen Maßnahmen zur klimatischen Aufwertung durchgeführt werden sollten. Der nächste Tag bestand aus einer Reihe interessanter Online-Vorträge, die uns über die Wasserver- und Entsorgung, das Konzept der Schwammstadt, klimaunterstützende Eigenschaften bestimmter Pflanzen sowie mögliche Maßnahmen zur Klimaanpassung und zum Klimaschutz informiert haben.
Am Mittwoch begann dann die eigentliche praktische Arbeit. Um Punkt neun standen alle Gruppenmitglieder auf dem Campus und schlossen sich zu kleineren Teams zusammen. Der Hauptteil der Arbeit bestand aus dem Anlegen von Versickerungsmulden und dem Einpflanzen von Bäumen. Für ersteres ist sogar extra ein kleiner Bagger gekommen, der die obere Grasnarbe und den Boden etwa 20 Zentimeter tief abgetragen hat. Auf die freigelegte Fläche kam eine Schicht Sand, in die wir unterschiedliche Staudenpflanzen eingesetzt haben.
Ziel der Mulde ist es nun, dass bei Starkregenereignissen das Wasser von den versiegelten Flächen nicht durch den Gulli in die Kanalisation abfließt, sondern in der Mulde gespeichert werden kann und durch Verdunstung zurück in den natürlichen Wasserkreislauf gelangt. Den Bodenaushub haben wir stellenweise auf der bereits hügeligen Rasenfläche im Innenhof verteilt. Dort mussten wir die größeren Steine aus der Erde rausharken und die vom Bagger abgetragenen Grassoden obendrauf zusammenpuzzeln. Ergänzend dazu haben wir auch neuen Rasen ausgesät.
Die Löcher für die Bäume zu graben, war alles andere als ein Zuckerschlecken. Der Boden war meist so hart, wurzelig und steinig, dass man mit den Spaten und Spitzhacken ordentlich ins Schwitzen geriet. Letztendlich hat sich die schwere Arbeit aber voll ausgezahlt. Am Ende der Woche hatten wir nicht nur drei neue Versickerungsmulden, etliche neue Bäume, Staudenpflanzen und eine ordentliche Portion Aufmerksamkeit gewonnen, sondern vor allem auch neue Kontakte geknüpft. Und das ist mir von der gesamten Woche am wertvollsten.
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