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Bachelor live: Lernen - aber wie?

Anna

Autor:
Anna

Rubrik:
studium

26.02.2021

Psychologie zählt wohl zu den lernintensivsten Studiengängen. Man muss eine ganze Menge Theorien, Modelle und Studien verstehen – und wiedergeben können. Doch wie lernt man eigentlich richtig?

In einer Einführungsveranstaltung ganz zu Beginn des Studiums haben wir verschiedene Lerntechniken besprochen. Da wäre zum Beispiel die „Loci-Methode“, bei der man die zu merkenden Begriffe mit bestimmten Orten verknüpft. Wenn ich selbst für Klausuren lerne, wende ich solche spezifischen Methoden jedoch nur begrenzt an. Ich versuche stattdessen, mein Lernmaterial schon während des Semesters zu strukturieren, indem ich ein Skript für die Klausur schreibe und einen Lernplan erstelle. Vor der Prüfung lerne ich dann gerne laut, erkläre mir die Theorien selbst (meine Mitbewohnerinnen können ein Lied davon singen), zeichne mir kleine Bilder zur Erinnerung oder lese Informationen im Lehrbuch nach.

Wenn ich mir feststehende Stichpunkte oder Voraussetzungen gar nicht merken kann, verwende ich manchmal sogar die Anfangsbuchstaben als Erinnerungshilfe. Ein Beispiel: Die wichtigsten Gütekriterien sozialpsychologischer Theorien lauten Kohärenz, Sparsamkeit, empirischer Gehalt und Falsifizierbarkeit. Das merke ich mir mit dem Satz „Kleine Spatzen ernten Früchte“. Klingt unlogisch und kompliziert? Ist es auch, aber es funktioniert! Ich muss mir die kleinen Spatzen, die begeistert Früchte aus einer Hecke zupfen (und deren Güte prüfen), nur lebhaft genug vorstellen. Wenn möglich versuche ich außerdem, abstrakte Modelle auf anschauliche Beispiele zu übertragen, etwa auf Charaktere aus Filmen oder Serien.

Im Laufe der letzten Jahre habe ich also meine eigenen Lerntricks entwickelt. Aktuell versuche ich, mich weniger an den genauen Wortlaut aus dem Skript zu halten und mich auf die inhaltliche Bedeutung zu konzentrieren. Leider klappt das noch nicht ganz und ich habe viel Zeit für meine letzten Prüfungsvorbereitungen aufgewendet - aber es bleiben ja noch ein paar Semester, um ein effizienteres Vorgehen zu finden!

Wie man am besten lernt, kann wohl jeder nur für sich selbst herausfinden. Mir persönlich ist es wichtig, beim Lernen kreativ zu sein und meinen eigenen Weg durch den Stoff zu finden. Und solange ich ab und zu über mich selbst und meine seltsamen Merksprüche, Beispiele und Gedankenbilder lachen kann, ist alles gut.