Rubrik:
studium
16.09.2021
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Autor:
Rosie
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studium
16.09.2021
Es ist kein Geheimnis, dass der Massentourismus zur Umweltverschmutzung beiträgt. Doch in welchem Maße wir uns damit selbst ins Knie schießen ist für viele wohl noch interessanter. Mallorca hat ein Abwasserproblem. Die Kanalisation der Insel ist nämlich nicht für den Ansturm an Touristen ausgelegt. Immer wieder laufen sie bei Regen über. Direkt ungeklärt ins Meer. Ich habe mir eine Karte der Abflussrohre auf Mallorca angesehen. Sie münden direkt in die Bucht von Palma, nur wenige Kilometer vom Sandstrand entfernt. Mehrfach schwammen wohl nach Regenfällen Fäkalien im Wasser und auf Grund der Kontamination mussten Palmas Strände schon öfters gesperrt werden. Das schadet natürlich dem Image der Touristenmetropole, aber auch der Gesundheit nichtsahnender Touristen. Mit E. Coli Bakterien verseuchtes Wasser ist überhaupt kein Spaß und kann vor allem bei Frauen zu Infektionen führen. Doch auch ohne Regen, ist die Kanalisation unzureichend. Nur ein Teil des Wassers kann nach EU-Vorgaben geklärt werden. Auch in der Bucht von El Arenal, wo mein Freund und ich ein Hotel gebucht hatten, mündet ein Abwasserrohr in die Bucht. Man kann das riechen. Das Wasser hat einen unverkennbaren Uringeruch. Doch die Verschmutzung ist nicht nur gefährlich für Urlauber, sondern auch für das Ökosystem. Taucher haben wenige Kilometer vor Palma auf dem Meeresgrund fragwürdige rote Flecken entdeckt. Teilweise mit zwei Meter Durchmesser. Die natürliche Flora ist abgestorben, stattdessen breiten sich dort jetzt diese Flecken aus. Nach Untersuchungen im Labor ist klar, es handelt sich um gigantische Ansammlungen von Cyano-Bakterien. Sie treten bei starker organischer Verschmutzung, vor allem mit Nitrat und Phosphat, auf. Diese Bakterien-Kolonien verbrauchen viel Sauerstoff, was Seegraswiesen und anderen Wasserpflanzen zum Verhängnis wird. Durch die Zerstörung der Natur und das kontaminierte Meer, verliert Mallorca zudem seinen Reiz für die Touristen. Seine größte Einnahmequelle. Es ist jedoch nicht alles verloren. Im Winter, wenn das Meer wilder ist (bedeutet mehr Wasseraustausch in den Buchten) und weniger Touristen da sind, verkleinern sich die roten Flecken und verschwinden sogar völlig, wodurch sich wiederum die Meeresflora wieder erholt. Die Natur kann sich also regenerieren, wenn man ihr die Möglichkeit lässt. Außerdem hat die spanische Regierung endlich zugestimmt, einen Großteil der Kosten für den Bau einer neuen Kanalisation zu übernehmen. Das ist ein Lichtblick für die bereits zu stark belastete Insel.
Es ist leicht diese Probleme hinter sich zu lassen, wenn man wieder zu Hause ist. Doch ich wollte nicht vergessen. Ich möchte darauf aufmerksam machen und hoffe, dass meine Erfahrungen zum Nachdenken anregen.
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