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Bachelor live: Mein Zeh braucht Urlaub

Ein Porträt-Foto von Enne

Autor:
Enne

Rubrik:
studium

25.08.2020

Alles war ganz wunderbar geplant. Wir wollten in den Urlaub: Aktivurlaub, Fahrradfahren, Wandern – das ganze Programm. Natürlich machten wir uns Sorgen, ob irgendwas dazwischenkommen würde. Einen Tag vorher musste ich noch von der Ostsee, wo ich einige Tage mit meinen Eltern war, mit dem Zug nach Hause fahren. Ich hatte einen kleinen Koffer und einen Rucksack dabei und mein erster Zug hatte Verspätung. Leicht gestresst stieg ich dann in Berlin aus, um meinen Anschlusszug noch zu erwischen. Ich lernte in diesem Moment mal wieder, dass Hektik nie etwas bringt – vor allem, wenn man mit Gepäck versucht, Treppen hoch zu rennen. Der Teil meines Körpers, der meine Eile dann ausbaden musste, war mein Zeh. Einige Passanten, die mit mir die Treppe hochgingen, erschraken sich, als ich stolperte und der Länge nach auf die Stufen stürzte. Der Rest meines Körpers war durch meinen Koffer geschützt, doch mein Zeh bekam den Sturz voll ab. Lange Rede, kurzer Sinn, ich hetzte nun humpelnd zum Anschlusszug und erreichte ihn zum Glück rechtzeitig. Ich fand einen Sitzplatz und erfreute meine Sitznachbarn, als ich meinen Schuh abstreifte und meinen Zeh begutachtete. Ich stellte schnell fest, dass es nicht besonders schlimm um ihn stand, aber auch, dass das mit dem Aktivurlaub wohl nichts werden würde. Mein Zeh brauchte Urlaub! Zum Glück war Spontanität immer schon unsere Stärke und so entschieden wir uns, einfach einen Gang runterzuschalten. Der Urlaub fand statt, doch der Fokus war ein anderer: Wellness stand nun auf dem Programm! Im Nachhinein musste ich erkennen, dass man den ersten Urlaubstag immer entspannt angehen lassen sollte, denn von einem Stress in den nächsten zu schlittern ist nicht sinnvoll. Wir gönnten uns sogar eine kleine Massage und verbrachten die nächsten Tage, bis mein Zeh wieder vollkommen funktionsfähig war, einfach im Liegen und Sitzen!