Rubrik:
studium
09.03.2022
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Autor:
Conny
Rubrik:
studium
09.03.2022
Seit ich mich im letzten Sommer dazu entschieden habe, zurück in meine Heimatstadt Halle zu ziehen, wirft dieser Schritt bei den Menschen um mich herum immer wieder Fragen auf: „Warum bist du weggezogen aus München? Die Stadt ist doch so schön. Was ist mit deinem Studium – bist du schon fertig?“
Zugegeben, auch für mich ist das alles nach wie vor eine neue Situation. Keine Seminare und Vorlesungen mehr zu haben, nur noch vereinzelte Studienleistungen erbringen zu müssen und trotzdem vorrangig Student an der Hochschule für Fernsehen und Film München zu sein. Studium und Berufsleben fangen an, sich zu vermischen. Durch den kreativen und in erster Linie freiberuflichen Job, in den ich mich begebe, ist es im Grunde egal, wo auf der Welt ich mich befinde und meine Filmprojekte umsetze.
Wegzuziehen aus der Stadt, in der ich offiziell immer noch studiere und immatrikuliert bin, fühlte sich anfangs irgendwie verboten an. Doch mit der Zeit habe ich gemerkt, dass dieser Schritt gar nicht so unüblich ist. Ab und zu höre ich von Kommiliton*innen, die es genauso machen oder zumindest darüber nachdenken.
Gerade bin ich nach mehr als einem halben Jahr mal wieder in München. Vier Wochen bin ich hier und schneide vor Ort an meinem nächsten Film. Meine Beziehung zu dieser Stadt hat sich verändert. Als ich hier noch gewohnt habe, war es ein sehr ambivalentes Verhältnis und es gab vieles, was mich störte. Jetzt kann ich München viel mehr als einen Teil meiner Biografie akzeptieren und irgendwie auch als eine ehemalige Heimat. Es ist schön, meine Freunde hier zu treffen, in die Stadt einzutauchen und sie genießen zu können.
Der Abstand hat meine Sicht auf München in jedem Fall verbessert. Aber zu wissen, dass es nur ein vorübergehender Besuch ist, fühlt sich für mich persönlich dennoch richtiger an, als hier zu wohnen. Auch wenn Halle bestimmt nicht meine letzte Station sein wird, ist es gerade doch die einzig denkbare für mich.
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